„Marburg ist dunkelbunt“ heißt eine neue Fotoausstellung im „VielRAUM“. Sie ist noch bis Mittwoch (7. September) in der Wettergasse 23 zu sehen.
Wie dunkelbunt und vielfältig Marburg sein kann, zeigen die beiden Fotografen Mattis Weber und Dennis Wilke im „Marburger VielRAUM“ in der Wettergasse 23. Sie stellen Luftaufnahmen, Nebelwabern und Sonnenstrahlen aus und präsentieren Marburgs spektakuläre Ansichten.
Die Bilder der Fotografen sind authentisch. Kein Foto ist gestellt. Damit möchten sie zeigen, dass Marburg bunt ist, aber auch grau sein kann und ohne Licht. Dunkel. Marburg dunkelbunt eben.
„In unserer Ausstellung Marburg ist dunkelbunt zeigen wir die geballte Wucht Marburgs“, erklärte Weber. Im Vordergrund stehen dabei die Farben, Vielfalt und Facetten der Stadt. Verschiedene Perspektiven auf dieselben Motive offenbaren ein heterogenes Stadtbild und die herausragende Stellung des Blickwinkels.
Die Oberstadtbeauftragte Nadine Kümmel und der Stadtmarketing-Chef Jan-Bernd Röllmann staunten bei einem gemeinsamen Termin über die Exponate: „Was mir gefällt, sind ganz andere Perspektiven von Marburg, die man sonst nicht wahrnimmt“, sagte Kümmel.
Auch Röllmann rätselte teilweise, von wo aus einzelne Fotos wohl gemacht sein könnten. Er sagte: „Es sind einfach coole Bilder. Sie stellen die Realität dar und offenbaren gleichzeitig versteckte Nuancen der Universitätsstadt.“
Für Weber und Wilke ist das die erste Ausstellung. Beide seien Herbst-Liebhaber, erzählte Weber, und es gehe darum, die ganze Stadt in ihrer farbenfrohen Vielfalt zu zeigen vom Landgrafenschloss bis zur Philosophischen Fakultät.
„Wir wollen auch Gebäude, die nicht unbedingt als schön gelten, in einem neuen Licht zeigen“, erklärte er. Die beiden haben sich vor eineinhalb Jahren über das Fotografieren kennengelernt und unterschiedliche Stile entwickelt. „Dennis Wilke ist von uns derjenige mit dem Blick für Details und Spezialist für Architekturfotografien, während ich einen eher weiteren, romantischen Blick bei meinen Motiven habe“, erläuterte Weber.
Weber lebt seit etwa acht Jahren in Marburg. Er ist zum Studieren in die Universitätsstadt gekommen. Anfang 2022 hat er sein Masterstudium in „Deutsch als Fremdsprache“ (DaF) abgeschlossen und arbeitet seitdem als Dozent an der Philipps-Universität.
In diesem Zeitraum habe er sich seine erste Kamera gekauft und sich die Fotografie selbst beigebracht. „Nur was mich selbst berührt, ist für mich auch ein gutes Foto“, sagte er. Drohnenaufnahmen bieten ihm dabei immer wieder überraschende Perspektiven.
Sein Kollege Wilke lebt seit rund vier Jahren Marburg und entdeckte vor elf Jahren die Fotografie für sich. Seitdem widmet er ihr den Großteil seiner Freizeit. Anfangs lag sein Schwerpunkt auf Natur- und Landschaftsfotografie, dennoch beschäftigte er sich über die Jahre hinweg mit verschiedenen Richtungen und entdeckte die Architekturfotografie mit seinem Umzug nach Marburg.
„Seitdem habe ich die Stadt mit all Ihren Facetten als neues Motiv für meine Bilder schätzen und lieben gelernt“, schwärmte der Fotograf. Beide fotografieren Marburg aus ungewöhnlichen Perspektiven. Ihre Fotografien teilen sie nun im „Marburger VielRAUM“ mit den Menschen der Oberstadt.
Bis Mittwoch (7. September) ist die Ausstellung im zweiten „VielRAUM“ an der Wettergasse zu sehen. An Wochentagen ist die Ausstellung von 15 bis 19 Uhr zu sehen, an Wochenenden sind die Türen von 11 bis 18 Uhr offen.
„VielRAUM“ ist eines von mehreren Projekten zur Belebung der Innenstadt und wird durch Förderung aus dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ des hessischen Wirtschaftsministeriums mit ermöglicht. Röllmann erklärte: „Wir wollen, dass die Leute sich ausprobieren können. Die Aussteller*innen machen das ganz ohne Risiko, Mieter der Ausstellungsräume ist das Stadtmarketing Marburg.“
Dass das Konzept gut ankommt, bestätigte auch Kümmel: „Wir bekommen sehr viele Anfragen und könnten daher schon jetzt bis Ende des Jahres durchgehend ausstellen.“
* pm: Stadt Marburg