Im Handy: Erfolgreicher Betrug an Hochbetagter

Einen „Betrug mit der WhatsApp-Masche“ hat die Polizei Marburg am Dienstag (30. August) gemeldet. Opfer war eine 85 Jahre alte Seniorin.
Weil sie erst den WhatsApp-Nachrichten folgte, waren die Betrüger erfolgreich. Als die Seniorin später über das Festnetz Kontakt mit ihrem Sohn hatte, fiel der Betrug auf. Das war das typische Vorgehen bei dieser Masche.
Die Seniorin hatte in dem Chat – angeblich von ihrem Sohn – die Nachricht erhalten, dass er eine neue Telefonnummer habe, die sie bitte speichern soll. Im weiteren Verlauf forderte er dann die Überweisung des niedrig vierstelligen Geldbetrages. Der Betrug erfolgte am Sonntag (28. August).
„Speichern Sie nicht sofort die neue, Ihnen unbekannte Nummer ab“, rät Polizeisprecher Martin Ahlich. „Überprüfen sie erst, ob es sich bei der neuen Nummer tatsächlich um die neue Nummer Ihres Kind oder Ihres Verwandten handelt! Nutzen Sie zur Prüfung nicht die Chatfunktion!“
Besser sind ein Anruf auf dem Festnetz oder optimaler Weise ein Video-Anruf. „Überweisen Sie niemals Geld, ohne vorher mit dem betreffenden Angehörigen gesprochen zu haben“, rät Ahlich. „Falls Sie mit Festnetz- oder Handynummer im Telefonbuch stehen, veranlassen Sie das Löschen der Nummern!“
So könne man Betrügern das Leben schwer machen. Zudem solle man mit Freunden und Verwandten über die Betrugsmaschen reden. Schließlich solle man die Polizei informieren, wenn man Opfer eines Betrugs geworden ist.
Außerdem haben etrüger eine Verkaufsanzeige ausgenutzt. Die Polizei rät grundsätzlich dazu, nicht auf von unbekannten Personen zugesandte Links zu klicken.
Am Samstag (27. August) wurde ein Marburger Opfer von Betrügern, die seine Verkaufsanzeige auf einem Internetportal ausnutzen. In der Anzeige stand die Mobilfunknummer des Anbieters. Eine potentielle Käuferin meldete sich an dem Samstag statt über das Verkaufsportal direkt via WhatsApp auf dieser Handynummer.
Sie täuschte ein Kaufinteresse vor und schickte dazu ein Bild mit einer Beschreibung zu, wie sie die Ware bestellt und das Portal dazu ein Link für die Zahlungsmodalitäten generiert hat. Über diesen Link sollte der Verkäufer dann seine Bankdaten eingeben, um ihr die Bezahlung zu ermöglichen.
Die erhaltenen Bankdaten nutzte der Betrüger jedoch nicht zur Bezahlung des angebotenen Gegenstands, sondern für andere Sachen aus. Am Montag (29. August) bemerkte das Betrugsopfer Abbuchungen von einem insgesamt hohen Geldbetrag.
„Grundsätzlich ist bei der Übersendung persönlicher Daten – insbesondere von Bankdaten – immer besondere Vorsicht geboten“, warnt Ahlich. „Es gibt auch im Internet beziehungsweise bei Geschäften, die über das Internet laufen, geprüfte und sichere Zahlungsmethoden.“

* pm: Polizei Marburg

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