Bürgerinnen und Bürger schenken Marburg ihre Zukunftsideen. Die digitale Matching-Plattform für „Marburg800“ geht online.
Was und wie ist das Marburg der Zukunft? Damit beschäftigt sich die Stadt auch im Rahmen von „Marburg800“. Zum Stadtjubiläum eröffnet sie eine „Matching-Plattform“ als neuen virtuellen Treffpunkt für die gesamte Stadtgesellschaft – zum Austausch von Ideen ebenso wie für die Suche nach Inspiration und Unterstützung. Ein monatliches Zukunftssiegel verleiht die Stadt für die besten Visionen noch obendrauf.
„Weil Marburg nicht nur eine bedeutungsvolle Vergangenheit und eine lebenswerte Gegenwart hat, sondern weil es auch für unsere Kinder und Kindeskinder eine gute Zukunft geben muss, liegt der dritte Schwerpunkt des Stadtjubiläums auf dem Thema Marburg erfinden“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Schon seit Anfang des Jahres experimentiert die Universitätsstadt mit dem Thema Zukunft. Was zunächst mit der Vortragsreihe „Marburg800 weiter denken“ begonnen hat, im internationalen Zukunftslab „Sisters Cities for Gender Equality“ mit den Partnerstädten Ausdruck fand und mit dem experimentellen Kreativprojekt „Kunst.Labor.Stadt.Platz“ auf dem Rudolphsplatz fortgesetzt wird, soll ab Sommer noch weitere Kreise ziehen.
Nun soll auch die gesamte Bevölkerung einbezogen werden. „Wir wenden uns an alle Bürgerinnen und Bürger – an Studierende, Seniorinnen und Senioren, an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene – kurzum an alle, die mit unseine mögliche Zukunft entwerfen wollen“, erklärte Stadträtin Kirsten Dinnebier.
Um diese vielen Menschen überhaupt erreichen zu können, braucht es auch neue Kommunikationswege. Speziell für Marburg wurde deshalb zum Stadtjubiläum eine „Matching-Plattform“ entwickelt. Unter dem Motto „Matching Marburg“ hat die interaktive Webseite hat allerdings nicht Beziehungsanbahnung zum Ziel, sondern die Ideensuche. Und sie zeigt sich – wie ein Komet – nur kurz am Horizont. Bis zum Ende des Jubiläumsjahres ist sie aktiv und offen für alles, was unsere Zukunft besser und glücklicher machen kann.
Um herauszufinden, was das eigentlich ist, sind Eigeninitiative und Fantasie aller gefragt und willkommen, wie Bürgermeisterin Nadine Bernshausen betonte. „Wildes Denken ist ausdrücklich erlaubt“, spornte sie zum Mitmachen an. Dass Menschen, die sich bisher noch gar nicht kannten, die Köpfe zusammenstecken, experimentieren und tüfteln, um eine ihrer Zukunftsideen wahr werden zu lassen, sei eine Vision dieser ungewöhnlichen Matching-Plattform, betonte Spies.
„Wenn nur ein Gedanke hier im virtuellen Raum entsteht, der die richtigen Verbündeten und Ressourcen findet und bei dem eine echte kleine Erfindung herauskommt, dann wäre das ganz wunderbar“, sagte Jubiläumskuratorin Dr. Christine Amend-Wegmann. Wichtig seien aber auch die vielen kleinen und großen Anregungen, die durch die Matching-Plattform eine Stimme bekommen und neue Impulse in die Stadtgesellschaft geben.
Wer mitmachen will, kann sich auf der Internetseite ein Profil anlegen, die eigene Idee oder das geplante Experiment in Text und Bild beschreiben und damit nach Verbündeten suchen. Monatlich wird eine besonders spannende Ideemit einem Zukunftssiegel ausgezeichnet.
Doch auch wem nichts einfällt, der kann trotzdem mitmachen. Publikum ist nicht nur geduldet, sondern erwünscht, denn ohne Publikum funktioniert die Plattform nicht. Beobachtende können die Ideen liken oder ihr Lieblingsprojekt handfest mit Geld, Gedanken und guten Worten unterstützen.
Beispielsweise möchte eine Mitmacherin einen „Upcycling-Laden“ in der Oberstadt eröffnen, um aus übergebliebenen Werbemitteln klimaneutral Taschen herzustellen – ihr fehlen aber Werkzeug und Knowhow. Dann kann sie auf der Matching-Plattform für ihre Idee werben und nach Menschen suchen, die sie dabei unterstützen.
Ein anderer kann vielleicht Apps programmieren, hat aber keine bahnbrechende Idee, wofür. Dann findet er dort womöglich den Visionär, der genau diese Fähigkeit braucht.
Begegnungen, Kooperation und Kreativaustausch mit Menschen möchte die Matching-Plattform virtuell und im echten Leben ermöglichen, und so zu einem kreativen Umfeld für Marburgs Zukunft beitragen. Die Plattform „Matching Marburg“ ist online unter matchingmarburg.marburg800.de.
* pm: Stadt Marburg
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