Besuch aus Ungarn hat Stadträtin Kirsten Dinnebier im Rathaus beggrüßt. Das Gymnasium Philippinum unterstützt ein Sprachförderprogramm für ausländische Schulen.
Stadträtin Kirsten Dinnebier hat eine ungarische Schülergruppe im Historischen Saal des Rathauses willkommen geheißen. Zehn Schülerinnen und Schüler im Alter bis 17 Jahren sind am Gymnasium Philippinum zu Gast, um ihre deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern.
„Ich freue mich über das Engagement des Gymnasiums Philippinum, das bereits seit mehr als 40 Jahren Schüler*innen aus verschiedenen Ländern empfängt und als eine von zwei Schulen hessenweit an diesem bundesdeutschen Begegnungsprogramm teilnimmt“, erklärte Stadträtin Dinnebier. Die Gäste aus Ungarn sind auf Einladung des Pädagogischen Austauschdienstes – einer Unterabteilung des Bundesaußenministeriums mit Sitz in Bonn – zu einem Sprachstipendium im Rahmen des PAD-Sprachförderprogramms „DeutschlandPlus“ für zwei Wochen zu Besuch. Die Stadträtin hat die zehn Gäste aus allen Teilen Ungarns gemeinsam mit Jugendlichen vom Marburger Gymnasium Philippinum im Historischen Saal des Rathauses empfangen.
Das Gymnasium Philippinum ist mit diesem Begegnungsprogramm seit 1976 verbunden. Anfänglich kam Besuch aus Schweden; seit 1998 kamen Gruppen aus der Tschechischen Republik und jetzt erstmalig aus Ungarn. Nur wenige Schulen in Deutschland haben eine solche Tradition.
Ziel des Programms ist die Verbreitung und Förderung der deutschen Sprache und Kultur im Ausland. Jährlich besuchen Schülerinnen und Schüler aus insgesamt etwa 18 Nationen deutsche Schulen in nahezu allen Bundesländern. Die meisten kommen aus Europa, einige auch aus Übersee-Ländern.
Die Schülerinnen und Schüler aus Ungarn sind in Gastfamilien von Gleichaltrigen untergebracht und erhalten Schulunterricht auf Deutsch von Lehrpersonal des Gymnasiums Philippinum. Inhaltlich konzentriert sich der Unterricht aufdeutsche Literatur, Geschichte, Geographie, Musik sowie aktuelle politische, wirtschaftliche oder soziale Themen. Die Gäste werden von dem ungarischen Lehrer Laszlo Lendvai begleitet, der sie ebenfalls in Grammatik und Wortschatz unterweist.
Im Anschluss an die Empfangsrede von Dinnebier tauschten sich die Jugendlichen mit der Stadträtin über verschiedene Themen aus: Die Schüler*innen sprachen auf Nachfrage über ihre bisherigen Erlebnisse in Marburg und die Erfahrung in den Gastfamilien. Einige der ungarischen Schüler*innen erzählten, dass sie seit zwei bis drei Jahren Deutsch lernten und wie sie damit zurechtkommen.
Sie erwähnten auch, dass Ungarisch zu einer der am schwersten zu erlernenden europäischen Sprachen gehöre. Der ehemalige Lehrer Rainer Hermann moderierte das Gespräch gemeinsam mit Stadträtin Dinnebier.
An den Nachmittagen sind Exkursionen in der Region geplant: Dazu zählen Bootfahren auf der Lahn, Stadtführungen oder etwa ein Besuch im International Office der Philipps-Universität. Auf dem Programm stehen außerdem eine Wanderung mit geographisch-historischem Schwerpunkt über die Lahnberge zum Frauenberg sowie eine Halbtagesexkursion nach Stadtallendorf mit Schwerpunkt auf der Stadtentwicklung von den Anfängen während der NS-Zeit (Besuch des DIZ) hin zu einem multi-kulturellen Wirtschaftsstandort (Besuch von Ferrero und der Fatih-Moschee).
Zwei Tagesexkursionen nach Frankfurt und ins Mittelrheintal nach Mainz und zur Loreley runden das Besichtigungsprogramm ab. Nach Marburg geht es für vier Tage nach Berlin, um die Hauptstadt und ihre wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennenzulernen und zu erkunden. Am Gymnasium Philippinum wird das Programm auch von den Lehrer*innen Martina Hensche und Sören vom Schloß betreut.
* pm: Stadt Marburg