Der Lokschuppen soll zur Startup-Schmiede für die Region werden. Stadt, Kreis und IHK unterstützen dort Unternehmensgründungen.
Die Universitätsstadt Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf betrachten sich selbst als attraktiver Standort für Startups. Um Gründer*innen noch besser zu unterstützen, haben Stadt und Kreis gemeinsam mit der IHK Kassel-Marburg und der Schneider Startup GmbH die „Founder School“ und das „Founder Lab“ gegründet. Die Teilnehmenden bekommen hier Wissen rund um Gründungen und Marketing, können netzwerken und ihre Ideen entwickeln.
„Die Stadt Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf bieten beste Voraussetzungen für die Gründung von erfolgreichen Unternehmen“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir wollen deshalb Menschen mit Ideen fördern und ermutigen, ihre Ideen umzusetzen und nachhaltig erfolgreich zu machen.“
Der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow ergänzte: „Es gibt bereits viele Angebote zur Gründungsförderung in Marburg und der Region. Das Founder Lab und die Founder School sind dazu eine hervorragende Ergänzung.“
Oskar Edelmann betonte: „Existenzgründungen sind für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region sehr wichtig. Beide Projekte setzen an diesem Punkt an und stärken damit das Gründerökosystem in Marburg deutlich – sie sind Leuchtturmprojekte für unseren Wirtschaftsstandort.“ Edelmann ist stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Kassel-Marburg.
„Wir wollen Gründer*innen gemeinsam beim Aufbau einer selbstständigen Existenz unterstützen“, erläuterte Gunther Schneider von der Schneider Startup GmbH. „Mit der Founder School und dem Founder Lab machen wir Gründer*innen fit für eine Gründung.“
Die beiden Programme zur Unterstützung von Gründerinnen und Gründern werden im „Innocou Hub“ beheimatet sein. Das ist der Coworking- und Gründer-Hub im neu renovierten Ringlokschuppen auf dem Waggonhallengelände.
Interessierte können sich ab sofort für beide Programm bewerben. Los geht es dann am Freitag (1. Juli).
Die „Founder School“ dient der Vermittlung gründungsrelevanten Wissens. Sie gliedert sich in fünf Phasen und orientiert sich dabei an der prototypischen Entwicklung eines Unternehmens.
Die „Founder School“ beginnt bei der Vermittlung von Inhalten und Methoden, die das Produkt und das Geschäftsmodell in den Mittelpunkt stellen. In der zweiten Phase werden Aspekte thematisiert, die bei der juristischen Gründung zu berücksichtigen sind und frühzeitig bedacht werden müssen.
Die dritte Phase beschäftigt sich mit der Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen. In dieser Phase werden die Möglichkeiten des digitalen Marketings und – damit verbundenen – Handlungsoptionen in den Vordergrund gestellt.
In Phase vier dreht sich alles um die Finanzierung einer Gründung. Neben klassischen Finanzierungsformen, wird auch auf die relativ junge Finanzierungsalternative des Risikokapitals („Venture Capital“) eingegangen.
In der letzten Phase wird die Entwicklung als Unternehmer*in in den Mittelpunkt gestellt sowie der Aufbau von Teams und Organisationsstrukturen betrachtet, um das Wachstum von jungen Unternehmen erfolgreich zu gestalten. Dieses Wissen wird in 12 bis 16 Workshop-Modulen vermittelt.
Das „Founder Lab“ richtet sich an Gründungsinteressierte, die an ihrer Idee kontinuierlich arbeiten wollen und dafür den passenden Ort suchen. Einzelgründer*innen sowie Teams können für den Zeitraum von drei Monaten im „Innocou Hub“ kostenfreie Arbeitsplätze beziehen. In diesem Jahr werden zwei sogenannte Batches mit jeweils 45 Plätzen zur Verfügung stehen.
Kernidee ist die Entwicklung von Idee und Gründungsteam durch den Austausch mit Personen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Inspiration erhalten Teilnehmende auch durch regelmäßige Präsentationen von erfahrenen Gründer*innen sowie von Expert*innen, die durch virtuell stattfindende Präsentationen von ihren Erfahrungen berichten werden.
Die „Founder School“ und das „Founder Lab“ sind ein Kooperationsprojekt unter Federführung der Universitätsstadt Marburg – gemeinsam mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, der IHK Kassel-Marburg und der Schneider Startup GmbH. Das Projekt läuft zunächst bis Ende 2022.
Investiert werden dabei 220.000 Euro, die Hälfte davon fördert die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen.
* pm: Stadt Marburg