Orte der Lehre: Zwei Projekte der Universität gefördert

Die Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ fördert zwei Projekte aus den Lebenswissenschaften und der Geographie. Sie sollen neue Wege in der Lehre gehen.

Die Förderung erfolgt mit Einbindung in die Linie „Freiraum 2022“. Die Beiträge der Philipps-Universität heißen „Moleküle in der Symphonie der Sinne“ und „Forest, System and Education“.
„Die Philipps-Universität Marburg beweist in der Lehre einmal mehr ihre Kreativität und ihr Engagement, neue Wege zu gehen, Um ihre Studierenden für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen“, erklärte Vizepräsidentin Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes. „Ich freue mich sehr über diesen erneuten Erfolg und gratuliere allen Beteiligten ganz herzlich.“
Das Projekt „Moleküle in der Symphonie der Sinne“ beschäftigt sich mit moderner multisensorischer Lehre bei Medizin-Studierenden. Es soll beweisen, dass damit ein nachhaltigerer Lernerfolg als durch herkömmliche Wissensvermittlung erzielt werden kann.
Dazu haben sich drei Professoren, die bereits mehrfach für ihre Lehre ausgezeichnet wurden, mit einem Komponisten zusammengetan. Der Onkologe Prof. Dr. Andreas Neubauer, Prof. Dr. Ivica Grgic von der Inneren Medizin und Nephrologie und der Chemiker Prof. Dr. Gert Bange arbeiten mit dem Berliner Komponisten Thilo Krigar zusammen. Das Projekt soll haptische, visuelle und auditive Aspekte in die Lehre einbringen.
Mit Virtual und Augmented Reality sowie Musik können die Studierenden biomolekulare und pharmakologische Strukturen einsehen und sie auch umlaufen, erfassen und erhören. Außerdem soll das manuelle Modellieren dieser Formen möglich sein. Da bei dieser Lernmethode mehrere Sinne involviert sind, soll es ein tieferes konzeptionelles Verständnis geben.
Der Komponist Thilo Krigar wurde unter anderem durch sein Werk zu „DNA in concert“ bekannt. Darin konnte er zeigen, dass Musik anhand definierter Biomoleküle komponiert werden kann.
Das Ziel des Projekts der Philipps-Universität ist, im Rahmen einer randomisierten Studie an Medizinstudierenden zu untersuchen, mithilfe welcher Lehrmethode medizinisches Wissen robuster vermittelt werden kann. Das Projekt wird für eine Laufzeit von etwa zwei Jahren mit einer Gesamtsumme von 500.000 Euro gefördert.
Im Projekt „ForSE Forest, System and Education – Reale und digitale Lernwelten im Marburg Open Forest“ vernetzen“ arbeiten Studierende, Dozierende und Lehrende zusammen. Prof. Dr. Carina Peter vom Fachbereich Geographie arbeitet dabei gemeinsam mit Annette Huppert vom Zentrum für Lehrerbildung.
Das Projekt soll umweltwissenschaftliche Fragestellungen in einer authentischen Forschungsumgebung mit Bildung für nachhaltige Entwicklung kombinieren. Lehramt-Studierende sollen dabei komplexe sozial-ökologische Systeme aus einer Fachperspektive heraus fachdidaktisch modellieren und im Austausch mit Lehrerinnen und Lehrern in schulische Kontexte überführen.
Ziel ist es, datenbasierte Erkenntnisse zur nachhaltigen Nutzung des Ökosystems Wald zu nutzen, um ein Bewusstsein für sozial-ökologische Systeme zu bilden. Als Lernumgebung wird der Universitätswald „Marburg Open Forest“ genutzt.
Die Umsetzung erfolgt entlang von fünf Lernmodulen sowohl im realen Wald als auch in einer virtuellen Version des Marburg Open Forest. Das Projekt wird für eine Laufzeit von 12 Monaten mit knapp 60.000 Euro gefördert.

* pm: Philipps-Universität Marburg

Schreibe einen Kommentar