Carsharing im ländlichen Raum ist Thema einer Online-Veranstaltung am Montag (17. Januar). Ein Pionier berichtet von 30 Jahren Erfahrung.
Carsharing klappt nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land. Die Stadt unterstützt Marburgs Außenstadtteile dabei mit dem neuen Bürger*innen-Carsharing-Projekt.
Im Rahmen dessen gibt es am Montag (17. Januar) eine Online-Informationsveranstaltung: Ein Gründungsmitglied der „Vaterstetter Auto-Teiler“ in der Nähe von München berichtet aus 30 Jahren Erfahrung der Initiative.
„Wir freuen uns, dass das Bürger*innen-Carsharing-Projekt in den Marburger Außenstadtteilen auf so viel positive Resonanz trifft“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir begrüßen es, wenn sich die Aktiven über Projekte in anderen Kommunen informieren und wichtige Informationen für das Marburger Modell mitnehmen.“
Vier Bewerber haben sich für das Projekt beworben: Interessierte Marburger Außenstadtteile können über drei Jahre hinweg bei der konkreten Umsetzung unterstützt werden.
Die Auswahl der Außenstadtteile, die teilnehmen dürfen, ist noch nicht getroffen. Die Online-Informationsveranstaltung richtet sich aber an alle Interessierten.
Referent ist Klaus Breindl aus Vaterstetten bei München. Er ist Gründungsmitglied und Vorstand des Vereins „Vaterstettener Auto-Teiler“, der auf nahezu 30 Jahre Carsharing-Erfahrung zurückblickt. In seinem Vortrag wird der Referent schwerpunktmäßig auf die Vernetzung verschiedener Carsharing-Initiativen eingehen. Dieses Modell eignet sich vor allem für ländliche Räume.
„Carsharing hilft uns auch bei der Mobilitätswende und der Erreichung der Klimaneutralität bis 2030“, erläuterte Oberbürgermeister Spies. Statt Autos mit Verbrennungsmotor könnten Elektroautos zum Teilen angeschafft werden.
Denkbar sei auch, dass in den betreffenden Ortsteilen Haushalte dann auf einen Zweitwagen verzichteten. Mit Hilfe von ehrenamtlichem Engagement solle ein preisgünstiges Angebot geschaffen werden. Der Veranstaltungslink findet sich unter www.marburg.de/carsharing. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Innenstadt und die kernstadtnahen Stadtteile wie Wehrda, Marbach und Cappel verfügen über ein gutes Carsharing-Netz durch einen gewerblichen Anbieter. Ein passendes gewerbliches Angebot ist auf die Außenstadtteile nicht einfach übertragbar.
Die Universitätsstadt Marburg unterstützt die Außenstadtteile daher beim Aufbau eines passenden Carsharings und finanziert eine dreijährige Pilotphase. Ziel ist, dass Carsharing langfristig das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in den Marburger Außenstadtteilen ergänzt.
* pm: Stadt Marburg