Die Stadt ehrt das Organisationsteam für Hilfe im Ahrtal. Drei Helferinnen und Helfer in der Not erhalten das Stadtsiegel.
Das Schicksal der Menschen nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal hat viele berührt. Ralf Kalabis-Schick, Michaela Kalabis und Sarah Hedoch haben sich entschlossen, anzupacken – und sie haben unzählige Helfer*innen aus Hessen zusammengebracht.
Für ihr Engagement hat Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies sie mit dem Historischen Stadtsiegel der Universitätsstadt Marburg ausgezeichnet. „Sie haben Herz, Menschlichkeit und ein unglaubliches Organisationstalent bewiesen“, sagte Oberbürgermeister Spies. Der Lastwagenfahrer Ralf Kalabis-Schick, dessen Schwester Michaela Kalabis sowie Sarah Hedoch haben nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli nicht lange gezögert und schnell einen ersten Hilfstransport organisiert.
Menschen aus ganz Hessen brachten Spenden und packten beim Sortieren und Verpacken am Afföller in Marburg mit an. Am 1. August starteten dann 190 Lastwagen mit Lebensmitteln, Kleidung und anderen benötigten Gegenständen in das Gebiet der Flutkatastrophe. Geplant waren ursprünglich fünf Lastwagen –
die Hilfsbereitschaft war aber so immens, dass sich das Spendenaufkommen deutlich erhöhte.
„Sie haben gemeinsam Unglaubliches geleistet und in so kurzer Zeit so viel Hilfe und Helfer*innen organisiert und vor allen Dingen Hoffnung geschenkt. Sie haben gezeigt: die Menschen in Marburg, im Landkreis und in Hessen stehen zusammen und helfen, wenn andere in Not sind.“ Es sei ein Zeichen der Hoffnung, das von Marburg ausging und ins Ahrtal reichte. „Stellvertretend für alle Helfer*innen bekommen daher Ralf Kalabis-Schick, Michaela Kalabis und Sarah Hedoch diese hohe Ehrung der Universitätsstadt Marburg. Wir wollen damit Danke sagen – Danke für Hoffnung, Solidarität und Miteinander. Sie leben Werte, für die die Stadt Marburg steht.“
Mit dem Hilfskonvoi am 1. August endete die Hilfsbereitschaft der dreiund vieler weiterer Hessen nicht: Sie organisierten weitere Spendenaktionen und Arbeitseinsätze für die Menschen im Ahrtal. Ebenso sorgten sie dafür, dass an vielen Stellen im Flutgebiet weihnachtliche Beleuchtung installiert wurde – auch als Licht in den Häusern der Opfer.
„Dieses Ehrenamt aufzunehmen, war für uns Selbstverständlichkeit“, sagte Michaela Kalabis. „Es dauerhaft zu begleiten wurde für uns zu einer Herzensangelegenheit.“
Sie ergänzte: „Wir danken herzlich für die Unterstützung der Stadt Marburg. Wir lieben unsere Stadt und leben unsere Stadt.“
Die Ehrung haben Ralf Kalabis-Schick und seine Schwester Michaela Kalabis bereits erhalten – als sie gerade eine weitere wohltätige Aktion umsetzten: Unter dem Motto „Gemeinsam stark für Kinder“ fuhr ein Weihnachtskonvoi mit beleuchteten Lastwagen durch Marburg und den Landkreis, um den Menschen Freude zu bringen, die Weihnachtszeit zu erhellen und Spenden für Kinder zu sammeln. Hedoch wird die Ehrung noch in einem anderen Rahmen erhalten.
* pm: Stadt Marburg