Die Stadt Marburg beteiligt sich am Aktionstag 30. November. Das Rathaus erstrahlt grün als Zeichen gegen die Todesstrafe.
Am Dienstag (30. November) wird das Rathaus grün angestrahlt. Damit macht die Stadt Marburg ihre Haltung sichtbar – für die Achtung der Menschenrechte und der Menschenwürde. Sie beteiligt sich als eine von rund 300 Städten in Deutschland am Aktionstag „Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“.
„Mit der grünen Beleuchtung des Rathauses wollen wir ein deutliches Symbol setzen“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „In Marburg setzen wir uns für Menschenrechte und die Menschenwürde ein. Eine Welt, in der die Menschenwürde und humanitäre Werte großgeschrieben werden, kann es nur ohne die Todesstrafe geben. Dafür machen wir uns stark.“
Daher beteiligt sich die Stadt Marburg erneut am internationalen Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“. Dieser Aktionstag findet am 30. November auf Initiative der Gemeinschaft Sant´Egidio und in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen für eine universale Abschaffung der Todesstrafe statt.
Die Kampagne wurde 2002 in mehr als 100 Ländern zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft gestartet, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken. Der internationale Tag „Cities for Life“ ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten und möchte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Menschenrechte und den Wert des Lebens lenken. Seit 2002 beteiligen sich in Deutschland fast 300 Städte an diesem Aktionstag –
mit unterschiedlichen Aktionen wie eine besondere Beleuchtung bekannter Gebäude, Lesungen oder Schulprojekten.
Zu den Unterstützenden der Kampagne zählt unter anderem Papst Franziskus, der alle Menschen dazu aufruft, eine Kultur der Wertschätzung und des Friedens im Einsatz gegen Gewalt und auch gegen die Todesstrafe zu verbreiten. In den vergangenen Monaten gab es trotz der Pandemie weitere positive Entwicklungen im Bereich der Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe: So hat im Dezember 2020 die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe mit noch größerer Zustimmung als in den vorherigen Jahren verabschiedet.
Darüber hinaus haben beispielsweise in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) Virginia als 23. US-Bundesstaat sowie Sierra Leone in Afrika die Todesstrafe abgeschafft. Doch es gibt auch Gebiete, in denen steigende Vollstreckungszahlen registriert werden oder der Ruf nach Wiedereinführung der Todesstraße bei bestimmten Vergehen wieder lauter wird.
Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung in etwa 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Seit 1998 engagiert sie sich gegen die Todesstrafe und setzt sich mit der „World Coalition against the Death Penalty“ für ihre universale Abschaffung ein. 2002 hat sie die Aktion „Cities for life“ – „Städte für das Leben/St#ädte gegen die Todesstrafe“ – ins Leben gerufen.
Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Mitglieder von Sant’Egidio pflegen weltweit Hunderte von Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und engagieren sich für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen insbesondere in Afrika. Weitere Informationen gibt es unter www.santegidio.org sowie http://nodeathpenalty.santegidio.org/en.
* pm: Stadt Marburg