„Ehrenamtliches Engagement und das Stadtjubiläum Marburg800 gehören fest zusammen.“ Das hat Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies am Freitag (29. Oktober) bei der Vorstellung des neu gestalteten Sattelzugs von Lastwagenfahrer Ralf Kalabis-Schick betont.
Der Laster des ehrenamtlichen Organisators der eindrucksvollen Hilfstransporte aus Marburg und der Region in die Flutgebiete im Ahrtal wurde in nur wenigen Tagen auf einer Länge von über 13 Metern und in vier Metern Höhe für das Stadtjubiläum „Marburg800“ umgestaltet. „Marburg hilft“, erklärte Spies. „Das „Stadtjubiläum 2022“ und ein eindrucksvolles Stadtpanorama werden auf diese Weise ab sofort bei weiteren Hilfstransporten mitfahren und auch sonst auf über 100.000 Kilometer mit der Spedition Rochow und Fröder in Deutschland und international unterwegs sein. „Das ist für uns eine großartige Möglichkeit, die Jubiläumsbotschaft überregional bekannt zu machen und auch nach Marburg einzuladen.“
Darüber hinaus sei es ein wunderbares Geschenk und ein eindrucksvolles Zeichen bürgerschafltlichen Engagements für die Stadt Marburg und die Region, erklärte der Oberbürgermeister weiter. Der Vorschlag von Kalabis-Schick, die gesamte Außenfläche des Lasters zu nutzen, hatte Oberbürgermeister Spies und Jubiläumsbüroleiterin Kariona Kupka-Stavrou sofort begeistert. Die Beteiligung der Stadt war klar.
„Marburg ist eine außergewöhnliche Stadt“, bemerkte Spies. „Und das liegt an außergewöhnlichen Menschen wie den 800 Helfer*innen die mit Ralf Kalabis-Schick den Flutopfern im Ahrtal sofort geholfen haben und das vor allem auch jetzt weiterhin tun, was dringend nötig ist.“ Die Hilfsaktion und das Stadtjubiläum passe hervorragend zusammen, betonte auch Kupka-Stavrou. Denn Marburg800 setze auf die Beteiligung der Stadtgesellschaft und lade Dank dieses Engagements zu über 200 Veranstaltungen ein.
Zudem sei in der Tradition der Heiligen Elisabeth vor 800 Jahren das soziale Engagement wie das der Helfenden in Marburg in der Gegenwart fest verankert, meinteSpies. Und genau das werde auch in den Jubiläumsschwerpunkten „Marburg erinnern, Marburg erleben und Marburg erfinden“ zum Tragen kommen, ergänzte Kupka-Stavrou. Der Hilfslaster könne stellvertretend für das soziale Potenzial stehen, das Marburg besitze und ausmache.
„Unfassbar glücklich und dankbar“ zeigte sich Kalabis-Schick. Für ihn waren seine Initiative zur Umgestaltung wie seine Hilfe für die Flutopfer eine Selbstverständlichkeit: „Ich habe gesagt, das passt doch hervorragend, lasst uns doch mit Marburg800 auf diese Weise überall durch die Lande fahren.“
Er habe sofort die Ärmel hochgekrempelt und mit der Stadt, seiner Spedition Rochow und Fröder sowie der ausführenden Grafikagentur gleich losgelegt. Meterlang wurden dafür Aluminium und anderes Metall in nur wenigen Tagen komplett neugestaltet, wie Yuri Lis von der Agentur Goldfisch Art erklärte.
Bereits im Juli hatten Kalabis-Schick und sein Organisationsteam mit weiteren 800 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern 50 Tonnen Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe in 50 Lastwagen von Marburg ins Ahrtal gebracht. Weitere Transporte sind vorgesehen. Außerdem wird der Marburg800-Transporter laut Schick bei weiteren Sonderaktionen fahren.
Für die Spedition Rochow und Fröder aus dem Lahn-Dill-Kreis ist der Marburger Jubiläumstruck keineswegs Zufall, sondern Herzensangelegenheit. „Ich habe meine Jugend in Marburg verbracht; und die Verbundenheit zu Marburg ist etwas, was immer bleibt“, erklärte Speditionsinhaber Björn Fröder, der zusammen mit Inhaberin Michaela Rochow persönlich zur Einweihung nach Marburg gekommen war.
* pm: Stadt Marburg