Angesehen und abgegangen: Kriminaloberrat Manfred Glaßl in Ruhestand verabschiedet

Nach 46 Jahren Polizeidienst geht der Leiter der Kriminalpolizei Marburg-Biedenkopf in Pension. Der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Mittelhessen verabschiedete Manfred Glaßl am Mittwoch (27. Oktober).
In einer einfühlsamen Rede stellte Vizepräsident Christian Vögele im bis auf den letzten – pandemiebedingt zulässigen – Platz gefüllten großen Kreissaal des Landratsamts die vielen ihm zugetragenen Charaktereigenschaften von Glaßl heraus, wobei er das besonders betonte, was ihm besonders im Ohr blieb. Das waren die Bezeichnungen Glaßls als „imponierend“ und als „feiner Mensch“.
Der Vizepräsident des Polizeipräsidiums mittelhessen erklärte: „Manfred Glaßl genießt einen sehr hohen Stellenwert in unserer Behörde und hat als Chef der Kriminalpolizei und zuletzt auch als kommissarischer Leiter der Polizeidirektion Marburg – Biedenkopf bewiesen, dass er eine hervorragende Führungskraft ist. Imponierend an ihm ist sein großes fundiertes Fachwissen und die Tatsache, dass er trotz aller hohen Belastungen immer die nötige Ruhe bewahrt. Zusammenfassend kann ich sagen, dass Sie einen tollen Job gemacht haben und ich Ihnen alles Gute für die Zukunft wünsche.“
Weiterhin würdigten der Leitende Kriminaldirektor Frank Göbel und Manfred Kaletsch als Leiter der Abteilung Einsatz seine Verdienste in insgesamt 46 Jahren Dienst als Schutzmann und Kriminalbeamter bei der Polizei Hessen. „Manfred Glaßl überzeugte immer durch seine hohe Fachlichkeit und seine besonderen Führungsqualitäten“, sagte Göbel. „Dabei waren ihm Vertrauen und Verlässlichkeit besonders wichtig.“
In seiner sehr persönlichen Rede zur Verabschiedung von Glaßl ergänzte Kaletsch: „Du warst für alle Kolleginnen und Kollegen stets ein Vorbild mit einer tadellosen Dienstauffassung. Du kannst stolz sein auf das, was du erreicht und geleistet hast, mit einem gutem Gewissen den nächsten Lebensabschnitt antreten und die Kriminalpolizei Marburg in die Hände von Deinem Nachfolger Kriminalrat Michael Beitz legen. Ich wünsche Dir alles, alles Gute und eine lange Gesundheit.“
Bevor er seinen Werdegang noch einmal skizzierte und mit der ein oder anderen Anekdote anreicherte, zog der zukünftige Pensionär ein Fazit. „Ich möchte keinen Tag missen. Der Polizeiberuf hat unheimlich viele Facetten, ist abwechslungsreich und spannend, sehr anspruchsvoll und geprägt von einer großen Verantwortung, aber er ist auch belastend und mitunter gefährlich. Für mich kann ich sagen, dass ich den richtigen Beruf gewählt habe und es wieder so machen würde.“
Anschließend blickte Glaßl zurück auf die Kolleginnen und Kollegen sowie verschiedenen Stationen seiner 46 Dienstjahre. Glaßl hob jedoch nicht nur die guten Seiten des Berufslebens hervor; er vergaß auch nicht die weniger guten. Zum Schluss bedankte er sich für die Mitarbeit und Unterstützung.
Ganz besonders dankte er seiner Familie, die die berufsbedingten Entbehrungen immer trug und ihm in all den Jahren den notwendigen Halt gab. Er schloss – an seine Gäste gewandt – mit den Worten: „Ich bin dann mal weg.“ Alle Anwesenden wünschten dem künftigen Pensionär eine noch lange und schöne Zeit und vor allem viel Gesundheit.
Nach 46 Jahren Polizeidienst inklusive der freiwilligen Dienstzeitverlängerung von eineinhalb Jahren tritt Kriminaloberrat Manfred Glaßl Ende Oktober seinen wohlverdienten Ruhestand an. Die Kolleginnen und Kollegen der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf werden ihn als einen hervorragenden Kriminalisten, verlässlichen, sehr loyalen, stets zu seinem Wort stehenden, ruhigen und besonnenen und vor allem als einen feinen Menschen in Erinnerung behalten.
Obwohl er sich im Dienst in Bezug auf „Privates“ sehr zurückhielt, ließ sich herausfinden, dass sein Ruhestand nicht unbedingt etwas mit „Ruhe“ zu tun haben muss.
Der in jungen Jahren begnadete und nach wie vor sehr fußballinteressierte Kicker fährt Fahrrad, geht Wandern und widmet sich sehr gerne seiner Familie. Außerdem ist er seit Jahren eng verwoben in der Kommunalpolitik in seiner Wohnortgemeinde Burgwald, wo er stellvertretender Bürgermeister ist. Langeweile dürfte somit nicht aufkommen.
1975 trat er in den Polizeidienst des Landes Hessen ein. 1982 kam er erstmals nach Marburg. Seit 1995 arbeitet Glaßl bei der Kriminalpolizei Marburg.
2012 übernahm er – zunächst in Vertretung – die Leitung der Kripo Marburg. 2016 erhielt er die Stelle dann auch offiziell. 2017 wurde der ursprünglich im Einfachen dienst eingestellte und später in den Gehobenen Dienst beförderte Glaßl dann in den „Höhreren Dienst“ übernommen.

* pm: Polizei Marburg

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