Kopenhagens Stadtplaner Jan Gehl hat sich ins Goldene Buch der Stadt Marburg eingetragen. Sein Ziel sind „Städte für Menschen“.
Der international renommierte Architekt und Professor für Städtebau, Jan Gehl, war zu Gast in Marburg, um über „Städte für Menschen“ zu sprechen. Während seines dreitägigen Besuchs trug er sich bei einem Empfang in das Goldene Buch der Universitätsstadt ein.
„Marburg entwickelt sich täglich weiter“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir wollen diese Entwicklung so gestalten, dass unsere Stadt sich insbesondere zu einem lebenswerten Raum für alle Menschen entwickelt; dass die Menschen im Fokus der Planungen stehen.“
Der Architekt und Autor Gehl beschäftigt sich genau mit diesem Thema. In Marburg ist er zu Gast, um mit den Marburgerinnen und Marburgern zu diskutieren, wie weltweit Stadtplanung für Menschen gemacht wird, was Marburg machen kann und um selbst lokale Eindrücke mitzunehmen.
Auf dem Besuchsprogramm für Marburg stand für Gehl neben verschiedenen Diskussionsrunden auch ein feierlicher Empfang im Rathaus durch den hauptamtlichen Magistrat. Dort trug der international bekannte und renommierte Stadtplaner sich in das Goldene Buch der Universitätsstadt Marburg ein.
„Ich freue mich, dass Marburg auch das Klima in seiner zukünftigen Stadtplanung berücksichtigt“, sagte Gehl während der Begrüßung. „Ich habe schon viel von Marburg gesehen und über es erfahren und ich bin gespannt darauf, mehr über diese Stadt zu lernen.“
Nach dem Eintrag in das Goldene Buch erhielt der Stadtplaner noch ein besonderes Geschenk, das ihm Oberbürgermeister Spies überreichte. Dabei handelte es sich um einen Stift, der aus dem Holz eines Baums vom Schlossparkgelände gefertigt wurde. In Bezug auf künftige Stadtplanung sagte Gehl, dass es um „friendly and humanized cities“ („freundliche und humanisierte Städte“) gehen müsse, in denen sich alle gerne aufhielten, die ebenso viel zu Erleben wie zum Entspannen böten.
Mehr zu dem Thema werde er auch in den gemeinsamen Diskussionsrunden thematisieren, auf die er sich bereits sehr freue. Zum Abschluss unterhielten sich die Gäste noch über die Marburger Geschichte, auf die die Gemälde im Magistratszimmer des Rathauses hinweisen – Eine passende Einstimmung für die anschließende Stadtrundfahrt.
Gehl ist emeritierter Professor für Städtebau an der Royal Danish Academy of Fine Arts und Autor zahlreicher Bücher zuletzt unter dem Titel „Cities for People“ („Städte für Menschen“). Mit „Gehl Architects“ hat er Projekte für die Städte Kopenhagen, London, Melbourne, Sydney, Amman, New York und Moskau realisiert. Der 85-jährige Stadtplaner ist Ehrenmitglied von Architekturinstituten in Dänemark, England, Schottland, Irland, den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und Kanada sowie Ehrendoktor der Universitäten von Edinburgh, Varna, Halifax und Toronto.
Der Besuch stand im Zeichen des Stadtjubiläums „Marburg800“, das im nächsten Jahr gefeiert wird. Ein Jubiläumsschwerpunkt ist das Thema „Marburg erfinden“, bei dem es darum geht, das für alle lebenswerte Marburg der Zukunft zu entwickeln. In seinem aktuellen Buch „Cities for People“ legt Gehl dar, warum es entscheidend für die Lebensqualität, Nachhaltigkeit und Gesundheit in den Städten des 21. Jahrhunderts sei, sich um die Menschen zu kümmern.
* pm: Stadt Marburg