Der Rathaus-Verlag veröffentlicht die Stadtschrift Nummer 114 . Sie widmet sich dem Dorf Bortshausen am Fuß des Frauenbergs.
Rund 20 Jahre hat der Arbeitskreis Dorfgeschichte Bortshausen an der „Historie Burchishusens“ gearbeitet. Viel Zeit, Engagement und Herzblut stecken in der nun veröffentlichen Stadtschrift Nummer 114 „Bortshausen: Das Dorf am Fuß des Frauenbergs“. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies hat das spannende Geschichtsbuch gemeinsam mit Hans Menche als Vorsitzendem des AK Dorfgeschichte sowie Ortsvorsteher Bernd Zieske im Bürgerhaus Bortshausen vorgestellt.
„Das vielfältige Miteinander und das Zuhause der Bortshäuser*innen kennenzulernen, dazu lädt dieses Geschichtsbuch ein“, sagte Oberbürgermeister Spieszur Begrüßung im Bürgerhaus. Einige Bortshäuserinnen und Bortshäuser waren zur Vorstellung der neuen Stadtschrift über ihr Dorf gekommen.
„Die Menschen in Bortshausen kenne ich mein ganzes Leben als herzlich und verlässlich“, berichtete Spies. „In Ihrem Dorf mit heute rund 240 Einwohner*innen kennen Sie sich, kümmern sich umeinander und halten zusammen. Das durfte ich schon viele Male persönlich erleben.“
Spies hatte mehrere Kisten der druckfrischen Exemplare zur Buchpräsentation mitgebracht. Auch die beiden Herausgeber Menche und Zieske freuten sich über die gemeinsame Vorstellung im Bürgerhaus. Sie wünschten sich, „dass durch dieses Buch das Interesse für die lange Geschichte unseres Dorfes geweckt wird, denn dadurch ist ein Einblick in die frühere Lebensweise der Bortshäuser möglich geworden“.
Der „“istorie Burchishusens“, wie es damals hieß, widmete sich der Arbeitskreis Dorfgeschichte gemeinschaftlich. 20 Jahre lang wurde unter der Leitung des Vorsitzenden Menche recherchiert, wie die Menschen seit Beginn der Dorfentstehung lebten und welche Herausforderungen sie als Dorfgemeinschaft bis heute zu meistern hatten. Zum Anlass nahm der Arbeitskreis das 2001 gefeierte 775-jährige Jubiläum und begann mit viel Zeit und Engagement, in die Tiefen der Dorfgeschichte einzutauchen.
„Zur Jubiläumsfeier hatten sich so viele Materialien angesammelt““Da haben wir gesagt: Wir machen eine Chronik.“, berichtete der Historiker Menche. „Da haben wir gesagt: Wir machen eine Chronik.“
Intensiv haben sich die Beteiligten in den vergangenen drei bis vier Jahren mit der Arbeit beschäftigt, ergänzte der Ortsvorsteher und ehemalige Geschichtslehrer Zieske – es wurde gelesen, recherchiert, übersetzt, korrigiert, verworfen, teilweise neu begonnen.
„Wir waren ja Laien“, erklärte Zieske. „Wwir haben noch nie ein Buch geschrieben. Wir mussten zum Beispiel schauen: Wie gestalten wir das Inhaltsverzeichnis, wie strukturieren wir die Chronik?“
Menche erklärte vor Dutzenden Besucherinnen und Besuchern: „Viele Bortshäuserinnen und Bortshäuser haben mir immer wieder Mut gemacht und ihr Interesse bekundet.“ Wichtige Grundlagen für die Chronik sind unter anderem der Festvortrag zur 775-Jahrfeier von Armin Sieburg vom Staatsarchiv Marburg, die Kirchenchronik in der Bearbeitung von Pfarrer Karl Gruber oder die Schulchronik. Letztere hat Bernd Zieske mit seinem Vater – dem Lehrer Karl-Otto Zieske –
bearbeitet. Dazu kamen unzählige Arbeitsstunden der Engagierten des AK in Archiven in Marburg und Kassel, beim Studium alter Kirchenbücher sowie nicht zuletzt in Gesprächen mit den Menschen im Dorf, die ihre Erinnerungen und Erlebnisse teilten, wie Menche berichtete. Die Schriftleitung für die neue Stadtschrift lag bei Dr. Ulrich Hussong.
„So zeigt das Buch einen „Querschnitt durch die Geschichte unseres Dorfs angefangen von den ersten schriftlichen Nachweisen über Bortshausen im Jahre 1226 bis in die heutige Zeit“, erklärte Zieske. Es sei entstanden „aus der Besinnung auf das Ursprüngliche verknüpft mit dem Vergänglichen“, gewonnen aus erzählenden Quellen und persönlichen Perspektiven. Es enthält Dokumente und Mitschriften, historische und aktuelle Bilder oder auch eine Auflistung aller Bürgermeister und Ortsvorsteher von 1830 bis heute. Es gibt einen Überblick über Vereine und Genossenschaften, alle „Häuser und ihre Bewohner – Stand 2020“ und Kapitel mit Überschriften wie „Interessantes, Kurioses, Bortshäuser Humor“. Es erzählt von einem Kleedieb und einem schiebenden Radler, von der frühen Wasserversorgung, der alten Turmuhr, der ersten Eisenbahn oder einer missglückten Lieferung, die schmunzeln lässt.
Die 181 Seiten starke Publikation „Bortshausen – Ein Dorf am Fuße des Frauenbergs“ erscheint als Band 114 der Stadtschriften-Reihe zur Geschichte und Kultur im Rathaus-Verlag mit der ISBN 978-3-942487-16-0. Das Buch kostet 12,90 Euro und ist ab sofort erhältlich beim Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universitätsstadt Marburg im Rathaus am Markt unter der Telefonnummer 06421/201-1346 oder per Mail an pressestelle@marburg-stadt.de sowie per Online-Formular unter digital.marburg.de oder im Buchhandel. Weitere Informationen gibt es unter www.marburg.de/stadtschriften.
* pm: Stadt Marburg