Die Stadt hat Bettina Pelz für das Projekt „Kunst. Labor. Stadt. Platz.“ gewonnen. Damit hat das Kunstprojekt zum Stadtjubiläum Marburg800″ am Rudolphsplatz eine Kuratorin.
Mit der international tätigen Pelz hat das geplante Marburg800-Projekt „Kunst. Labor. Stadt. Platz.“ eine erfahrene Kuratorin gewonnen, zu deren Schwerpunkten „Kunst im Kontext“ gehört. Denn im Stadtjubiläumsjahr 2022 soll der Rudolphsplatz – wie geplant – zum Ort künstlerischer Denkanstöße werden.
Er sei „zentral in der Lage und für den Bewegungsfluss, als Stadteingang auch historisch von Bedeutung und im Gespräch“. Schnell war für den Jubiläumsschwerpunkt „Marburg erfinden“ und den städtischen Fachdienst Kultur klar, dass mit dem Vorschlag Rudolphsplatz von Klaus Lomnitzer (Institut für Bildende Kunst) der richtige Ort für künstlerische Impulse zum Stadtjubiläum gefunden ist.
In einem eigens gegründeten Arbeitskreis kunstschaffender Menschen und Institutionen aus Marburg wurden seitdem regelmäßig Ideen ausgetauscht (Übersicht unten). Mit dem Studio Pelz ist nun nach einem Interessensbekundungsverfahren der Stadt zusätzlich ein Team gefunden, das bestehende Kunst-Projekte aus Marburg aufgreift und koordiniert, sie um eigene Ideen und überregionale Projekte von außen ergänzt und alles zu einem großen Ganzen bündeln soll.
„In Marburg gibt es die außergewöhnliche Situation einer Vielzahl und Vielfalt an Kunst- und Kulturinstitutionen und -organisationen, die sich auf ein kooperatives Vorhaben anlässlich des Stadtjubiläums verständigt haben“, hob Pelz hervor. „Das ist eine seltene und exzellente Voraussetzung für die Entwicklung eines produktiven Kunstprojektes im öffentlichen Raum.“
Im Workshop mit den Kunsteinrichtungen sowie im Gespräch bei Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies stellte sich die gebürtige Münsterländerin bereits vor und tauschte sich aus. „Ich bin schon halb eingezogen“, blickte sie vom Ufercafé aus auf den Marburger Wirkungsplatz.
Kuratorin Pelz lehrt an der Hochschule der Künste in Bremen, hat beste Kontakte nach Tunis und zum Goethe-Institut. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Licht in Kunst, Design und Architektur. Dabei zählen Beteiligung und die Erfahrbarkeit der Kunst.
So könnten die Besuchenden etwa Teil eines Films werden, der – in den leeren Raum projiziert – mit mobilen Bildschirmen „eingefangen“ wird, oder Lichtinstallationen durch ihre Bewegungen mitgestalten. Vor Ort denkbar ist auch nachhaltiges Projekt, das sich der Leidenschaft des Sammelns verschrieben hat. Oder eine Skulptur, die begehbar ist.
Der Austausch zwischen Pelz und Marburgs AG Kunst dazu hat begonnen. Erste Künstlerinnen und Künstler kommen zu Vorbesichtigungen in die Stadt.
Am liebsten würde Bettina Pelz beim Kunst-Projekt am Rudolphsplatz auch Grenzen überschreiten, Partnerstädte von Marburg einbeziehen. Interventionen und soziokulturelle Aktionen gehören genauso zum Konzept wie Bausteine für seheingeschränkte Menschen, Projektwochen mit Kunst und Wissenschaft oder außergewöhnliche Ideen zur Kunstvermittlung.
Die Marburgerinnen und Marburger werden an der Ideenfindung schon dieses Jahr beteiligt. Für den Herbst werden für alle interessierten Bürger*innen Workshops mit begleitenden Kunstaktionen geplant. Weitere Informationen dazu gibt nils.boettner@marburg-stadt.de vom Fachdienst Kultur der Stadt Marburg.
Die genauen Termine werden bekannt gegeben. Mehr zur Kuratorin ist unter www.bettinapelz.de zu erfahren. Das Kunst-Projekt im Jubiläumsjahr selbst mit vielen Möglichkeiten zum Mitmachen ist für die Zeit von März bis in den November im Stadtjubiläumsjahr 2022 vorgesehen.
* pm: Stadt Marburg