CSD Mittelhessen: Demonstration zog am Samstag durch Marburg

Der „CSD Mittelhessen“ hat 2021 wieder in Marburg stattgefunden. Eine große Demonstration zog am Samstag (26. Juni) durch die Stadt.
Der Christopher Street Day (CSD) ist der internationale Aktionstag für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Intersexuellen, Asexuellen und Transgen derPersonen Seinen Ursprung hat er in der Christopher Street in New York. In dieser Straße fand am 28. Juni 1969 der erste bekanntgewordene Aufstand Homosexueller und anderen sexueller Minderheiten gegen die Polizeiwillkür statt.
Beim aktuellen CSD stand vor allem das neue ungarische Gesetz gegen die Verbreitung von Informationen über Homosexuelle im Mittelpunkt. Betroffene sehen in dem Gesetz des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban einen heftigen Angriff auf Schwule und Lesben sowie deren Selbstbestimmungsrecht. In dieser Einschätzung haben sie Unterstützung bei großen Teilen der Politik auf Bundesebene wie auch in der Europäischen Union (EU) gefunden.
Trotz der Pandemie waren daher gut 400 Menschen zum CSD nach Marburg gekommen. Obwohl draußen keine Masken mehr vorgeschrieben sind, trugen rund 97 Prozent der Demonstrierenden einen Mund-Nase-Schutz. Oft zeigte er die Regenbogenfarben, die die Europäische Fußball-Union (UEFA) der Stadt München zur Ausleuchtung des dortigen Stadions bei der Fußball-Europameisterschaft verboten hatte.
Vom Hauptbahnhof aus zog ein langer Demonstrationszug mit viel Abstand über den Steinweg hinauf zur Oberstadt. Über den Marktplatz führte der Weg wieder hinab ins Südviertel und dann von dort zum Erwin-Piscator-Haus (EPH) an der Biegenstraße. Vor dem EPH fand dann die Abschlusskundgebung statt.
Grußworte sprachen dort auch Landrätin Kirsten Fründt und Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Wie andere Rednerinnen und Redner auch, betonten sie ihre Ablehnung des ungarischen Gesetzes und sprachen sich gegen Homophobie aus. Teilnehmende bewerteten die Demonstration zum CSD als „vollen Erfolg“, wenngleich auch in Deutschland immer noch viel zu tun sei für die Rechte von Schwulen und Lesben sowie Trans*Personen.

* Franz-Josef Hanke

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