die Bilder aus Indien und Nepal sind dramatisch. Dort fehlt es an Betten, Medikamenten, Beatmungsgeräten und Sauerstoff.
Das Gesundheitswesen ist überlastet. Menschen sammeln sich vor den Kliniken. Ärztinnen und Ärzte können sie jedoch nicht aufnehmen.
Gleichzeitig breitet sich die Corona-Mutation „B.1.617“ rasant aus, Täglich gibt es mehr als 400.000 Neuinfektionen. Eine Besserung der Situation ist zur Zeit nicht in Sicht.
Mit fast 1,4 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern ist Indien das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt. Die Bekämpfung des Virus ist besonders schwierig, da die Menschen in engen Verhältnissen leben und kaum Abstand halten können. So haben sich seit Beginn der Pandemie offiziell bereits mehr als 17,6 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
Die Dunkelziffer wird jedoch weitaus höher eingeschätzt. „Nun befürchtet unser Partner Human Development & Community Services (HDCS) auch für Nepal eine ähnlich dramatische Entwicklung“, berichtete Christian Schmetz von Terra Tech in Marburg.
Jeder dritte Test ist positiv, über 4500 Neuinfektionen werden täglich gemeldet. „Wir erwarten einen Anstieg der Covid-19 Fälle in den entlegenen Gebieten, da die Rückkehrer aus Indien nicht mehr in die Großstädte einreisen dürfen und deshalb zurück in ihre Dörfer gehen werden“, erklärteProjektleiter Thomas Meier von HDCS.
In Nepal ist das Gesundheitswesen noch schlechter aufgestellt als im Nachbarland. Außerhalb der Städte gibt es meist nur Basisgesundheitsstationen. Dort sind Krankenschwestern oft das einzige medizinische Personal.
Eine Ausbreitung des Virus in Nepal wird deswegen verheerende Folgen haben. Vor allem trifft es die ärmeren Menschen in den ländlichen Regionen und den Slums der größeren Städte. Wichtig ist nun, dass schnell Hilfe zu den Betroffenen in den beiden Ländern gelangt.
In Nepal wird das Krankenhaus in Rukum mit 20 Sauerstoffkonzentratoren unterstützt, die vor Ort gekauft wurden. „Wir rechnen sehr bald mit einer ähnlichen Situation wie in Indien“, erklärte Meier. In der Grenzregion zum Nachbarland spitzt sich die Lage schon jetzt täglich zu.
Aufgrund mangelnder Ausstattung infizieren sich auch viele Krankenpflegkräfte mit dem Virus. Deswegen beschafft HDCS neben weiterem medizinischen Equipment wie Masken, Thermometern und Handschuhen vor allem auch Schutzausrüstungen für medizinisches Personal. Rund 25 Euro kostet ein Set.
„Wir müssen es schaffen, mindestens 20 weitere Sauerstoffkonzentratoren innerhalb der nächsten Tagen zu besorgen“, warnte Meier. Viele Familien fühlen sich im Stich gelassen. Terra Tech will sie nicht alleinelassen.
Die dramatischen Bilder aus Indien blenden ein Problem sogar noch aus: Besonders gefährdet sind Angehörige von nomadischen Gruppen. Sie werden oft gesellschaftlich geächtet.
Viele haben keine Ausweispapiere. Somit haben sie auch keinen Zugang zu öffentlichen Hilfsprogrammen und Aufklärungskampagnen,“ berichtete Terra-Tech-Partner „All India Institute of Local Self-Government“ (AIILSG). Deshalb fokussiert sich die Hilfe in Indien auf Angehörige dieser Gruppen.
Für die Nothilfe hat TERRA TECH 50.000 Euro zur Verfügung gestellt. Doch der Bedarf ist weiterhin hoch.Nothilfe wird zu einem Wettlauf mit der Zeit.
In den nächsten Tagen muss HDCS mindestens 20 weitere Sauerstoffkonzentratoren anschaffen, um die medizinische Versorgung sicherzustellen“. Allein sie kosten 16.000 Euro.“
Zudem haben auch weitere Kliniken ihren Bedarf schon angemeldet. TERRA TECH hat ein Spendenkonto eingerichtet. Dort können Menschen auch online spenden auf www.terratech-ngo.de.
Neben akuter Nahrungsmittelnothilfe, werden vor allem Informationskampagnen organisiert und Hilfestellungen beim Kontakt mit Behörden und Gesundheitseinrichtungen angeboten. Damit die dringend benötigte Hilfe vor Ort ausgeweitet werden kann, bittet TERRA TECH um Spenden.
* pm: Terra Tech Marburg