„Frohe Ostern!“ Dieser Wunsch mag manchen möglicherweise wie Hohn klingen. Fröhlich ist ihre Stimmung zu den Feiertagen beileibe nicht!
Bereits das zweite Jahr sucht die Corona-Pandemie zu Ostern nicht nur in Marburg die Menschen heim. Die Eiersuche mit den Kindern kann höchstens im heimischen Garten stattfinden; und der traditionelle Osterurlaub fällt für viele aus. Feststimmung kann da kaum aufkommen!
Aber viele verwöhnte Zeitgenossen reißen sich nicht am Riemen. Sie wollen reisen auf Virus-komm-raus. Das Herumsausen in der weiten Welt betrachten sie als ihr angestammtes Recht, obwohl gerade die massenhafte Mobilität vieler Menschen aus mehreren Ländern den Austausch verschiedener Mutanten massiv befördert.
Dass das Gesundheitsamt allein am Karfreitag 96 Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Landkreis Marburg-Biedenkopf registriert hat und in Deutschland mehr als 3.700 Menschen auf Intensivstationen um ihr Überleben bangen, kümmert sie kaum. Ihr hedonistischer Reisedrang ist ihnen wichtiger als Gesundheit und Leben ihrer Mitmenschen oder die Gefährdung des medizinischen personals nicht nur auf den Intensivstationen. Reisen bildet nicht immer, sondern stärkt manchmal auch die Einbildung eigener „Überlegenheit“!
Demut täte da ganz gut. Ostern als Fest des Frühlings und der wiedererwachenden Natur sowie im christlichen Verständnis der Auferstehung wäre doch eine gute Gelegenheit, einmal innezuhalten und – im wahrsten Sinne der Worte – zur Besinnung zu kommen!
* Franz-Josef Hanke