Eine neue Kooperation für Klimaschutz hat der Magistrat am Montag (15. Februar) bekanntgegeben. DieStadt Marburg und das Deutsch-Französische Zukunftswerk arbeiten zusammen.
Marburg klimaneutal bis 2030 ist das Ziel des Marburger Klima-Aktionsplans. Für den Erfolg des Klima-Aktionsplans ist die Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger entscheidend.Dabei bekommt Marburg nun Unterstützung vom Deutsch-Französischen Zukunftswerk durch eine gemeinsame Kooperation.
„Mit Hilfe der Kooperation mit dem Deutsch-Französischen Zukunftswerk wollen wir den Klimaschutz in Marburg weiter voranbringen und uns kommunal – aber auch im Austausch mit Frankreich – weiter vernetzen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir können über die Grenzen hinweg bestimmt an einigen Stellen voneinander lernen.“
Bürgermeister Wieland Stötzel ergänzte diese Aussage: „Unser Klimaschutz-Team wird durch die Kooperation auch fachlich unterstützt. Wir freuen uns sehr über Zusammenarbeit mit dem Zukunftswerk und die Unterstützung bei der Umsetzung des Klima-Aktionsplans.“
Das Ziel der Zusammenarbeit ist, durch gegenseitigen Austausch und Lernen voneinander den Klimaschutz weiter voranzutreiben. Dazu haben die Stadt Marburg und das Zukunftswerk eine Absichtserklärung unterschrieben. Die Laufzeit beträgt zunächst ein Jahr.
„Unsere Kooperation mit der Universitätsstadt Marburg kann einen Anstoß geben“, sagte die Direktorin Prof. Patrizia Nanz vom Deutsch-Französischen Zukunftswerk. „Ich sehe der künftigen Zusammenarbeit mit viel Freude entgegen.“
Das Team des Zukunftswerks analysiert nun die Umsetzung des Klima-Aktionsplans 2030 in der Universitätsstadt und begleitet das Marburger Klimaschutz-Team bei verschiedenen Arbeitsschritten. Das geschieht unter anderem durch eine Feldforscherin und einen lokalen Koordinator des Zukunftswerks. Zugleich wird das Zukunftswerk die Erfahrungswerte aus anderen Kommunen in Deutschland und Frankreich einbringen.
Auch partizipative Austauschformate zwischen Akteurinnen und Akteuren in beiden Ländern werden im Rahmen der Kooperation gezielt angeregt. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Einbindung der Bürgerschaft und der Zivilgesellschaft, um das gesteckte Ziel „Klimaneutralität bis 2030“ zu erreichen.
Das Team des Zukunftswerks erhält einen vertieften Einblick in die Strukturen Marburgs, identifiziert wirkungsvolle Mechanismen der lokalen Bürgerbeteiligung und leitet Handlungsempfehlungen ab. So arbeiten die Mitarbeitenden mit Methoden der partizipativen Aktionsforschung wie Interviews, Gruppendiskussionen, Workshops und anderen Beteiligungsformaten.
Dabei geht es darum, die verschiedenen Praxisakteure Marburgs – wie etwa Klimagruppen oder kommunale Akteurinnen und Akteure – eng in die Datenerhebung und -analyse einzubinden und mit ihnen gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Das soll der besseren Zusammenarbeit aller und ihrer nachhaltigen Vernetzung dienen.
Die Zusammenarbeit ist ein weiterer Schritt in die Richtung, das Ziel des Klima-Aktionsplans zu erreichen, bis 2030 die CO2-Emissionen in der Stadt auf netto-null zu senken. Die Umsetzung des Klima-Aktionsplans hat bereits begonnen. Nun geht es darum, den weiteren Prozess gewinnbringend für alle Beteiligten zu gestalten.
Mit diesem ambitionierten Vorhaben nimmt die Stadt Marburg sowie alle beteiligten und zivilgesellschaftlichen Organisationen eine Vorbildrolle im kommunalen Klimaschutz ein. Die gewonnenen Erfahrungen sind für die Zusammenarbeit mit dem Zukunftswerk zur nachhaltigen Gestaltung von Transformationsprozessen in Deutschland und Frankreich von großer Bedeutung.
Die Universitätsstadt Marburg hat am 28. Juni 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Ihr Ziel ist, bis 2030 die CO2-Emissionen im Stadtgebiet auf netto-null zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Stadt innerhalb eines Jahres mit breiter Beteiligung der Bbevölkerung und mit Fachexpertise den Klima-Aktionsplan 2030 entwickelt.
Seine Umsetzung hat die Stadtverordnetenversammlung (StVV) im Juni 2020 beschlossen. Der Klima-Aktionsplan kann unter www.marburg.de/klimaschutz heruntergeladen werden.
Das Deutsch-Französische Zukunftswerk wurde durch den im Januar 2019 unterzeichneten Aachener Vertrag ins Leben gerufen, um „an den Transformationsprozessen unserer Gesellschaften zu arbeiten“. Das Zukunftswerk entwickelt Visionen und Politikempfehlungen in enger Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Initiativen in Frankreich und Deutschland, die sich für den sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen oder technologischen Strukturwandel in ihrer Region engagieren. Diese Politikempfehlungen werden der französischen und deutschen Regierung sowie der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung vorgelegt.
* pm: Stadt Marburg