„Villa Juvente“ – so soll künftig das neue „alte“ Zuhause der JUKO Marburg heißen. Der gemeinnützige Verein hat das Gebäude am Krummbogen 2 von der GeWoBau erworben.
Nun muss es jedoch noch umfassend saniert werden. Unterstützung gibt es aus Mitteln des Bundes, die der Magistrat der Stadt beantragt hat. Mit dem Zuwendungsbescheid von 1,53 Millionen Euro können rund 90 Prozent der Kosten gedeckt werden.
„Wir freuen uns sehr darüberie JUKO Marburg dabei unterstützen zu können, die Vereinsarbeit zukunftssicher zu machen und die sozialen Angebote sowie Dienstleistungen räumlich zu bündeln“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids . Damit hat das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat zugesagt, die Sanierung des Gebäudes am Krummbogen 2 aus Mittels des Programms „Investitionspakt: Soziale Integration im Quartier“ mit bis zu 90 Prozent der Kosten zu fördern. Die Kosten betragen voraussichtlich 1,7 Millionen Euro.
Der Magistrat der Universitätsstadt Marburg wirkte als Antragsteller, weil die Fördermittel nur an Kommunen zur Verbesserung der sozialen Infrastruktur in ausgewählten Stadtteilen vergeben werden. Den Zuwendungsbescheid gibt die Stadt direkt an die JUKO weiter. Der gemeinnützige Verein hat das 1887 erbaute, denkmalgeschützte Gebäude in der Nordstadt von der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau erworben.
Damit geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: „Wir haben nahezu 20 Jahre eisern auf das Ziel einer festen Adresse hin gespart, indem wir jede Ausgabe streng kontrolliert, vorausschauend gewirtschaftet und hocheffizient gearbeitet haben“, erklärte der Vereinsvorsitzende Dr. Thomas Wolf für den Vorstand.
Um die Förderung zu erhalten, musste das Konzept überzeugen – und das hat es: im sanierten Gebäude mit dem klangvollen Namen „Villa Juvente“ soll die Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen noch besser verzahnt werden können. Damit sollen laut Wolf „weitere Synergieeffekte hinsichtlich Qualität und Aufwand sowie neue Angebote verwirklicht werden“. Auf diese Weise können ihm zufolge die angesparten Mittel wieder an die Öffentlichkeit zurückgewendet werden.
Der Name ist dabei Programm: Das lateinische Wort „juventus“ steht für „Jugend“. Das dreigeschossige Gebäude bündelt die Angebote der JUKO für Kinder, Jugendliche und Familien.
Unterstützung hat die Juko in vielfältiger Form erhalten, wofür Vorstandsmitglieder und Geschäftsführerin Maria Flohrschütz ihren Dank aussprachen. Er geht nicht nur an die GeWoBau und den Magistrat der Stadt, sondern auch an mehrere Fachdienste.
Stadtverordnetenvorsteherin Marianne Wölk, die neben Wolf, Claudia Herwig und Dr. Michael Lojowsky Mitglied im Vorstand ist, betonte: „Der Jugendhilfe- und Bildungsträger JUKO Marburg e.V. steht mit seinem Projekt in vollem Einklang mit den 2004 erstellten Sanierungszielen für die Nordstadt. Das städtebauliche Entwicklungs- und Handlungskonzept „Marburger Nordstadt“ hat als ein wesentliches Ziel den Ausbau der Sozial- und Bildungsinfrastruktur freier Träger festgelegt.“
Dabei seien sozialer Zusammenhalt und Integration in diesem Quartier wichtige Förderziele. Für die Universitätsstadt Marburg hat das Quartier rund um den Hauptbahnhof daneben eine große Relevanz als Eintrittstor zur Stadt mit hoher Besucher*innenfrequenz. So besteht eine besondere Verantwortung für vernachlässigte Gebäude, die eine baukulturelle Aufwertung und Nutzung erfahren sollen.
JUKO-Geschäftsführerin Flohrschütz hob die Vorteile für alle Abteilungen und Angebote hervor. Sie ist sich sicher, dass die drängenden Platz- und Infrastrukturprobleme nachhaltig gemindert werden.
Aufgrund inhaltlicher Ausrichtung und wegen der differenzierten und auch lokal unterschiedlichen Zuschnitte werden zwar auch in Zukunft nicht alle Angebote in der „Villa Juvente“ Platz finden können. Für die Menschen im Quartier und die Kooperationspartner in der Stadt werde das Haus aber eine wichtige und gut erreichbare Adresse werden. Die JUKO möchte mit allen Abteilungen vorhandene Netzwerke im Stadtviertel intensivieren und durch neue Verbindungen und Kooperationen noch stärker in das Stadtviertel und darüber hinaus wirken.
* pm: Stadt Marburg