Ein Stadtjubiläum von, mit und für die Stadtgesellschaft soll Marburg800 im Jahr 2022 werden. Wer mit einem Projekt selbst zum Jubiläumsjahr beitragen möchte, kann das per Geburtstagsgeschenk, ehrenamtlich oder mit einem Projektantrag auf städtische Förderung.
Solche Anträge nimmt das Jubiläumsbüro bis zum 15. April 2021 entgegen. Für Infos, Beratung und Fragen rund um Marburg800 bietet die Stadt zudem für den 25. Januar (Montag) ab 19 Uhr einen Online-Termin für alle Interessierten an. Auf www.marburg800.de finden sich Förderrichtlinien und das Antragsformular. Erklärt wird ganz bewusst auch in Leichter Sprache.
„Wir feiern unsere wunderschöne und geschichtsträchtige Stadt 2022 mit dem Jubiläumsjahr ,Marburg800′“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Es wird ein Fest für die gesamte Stadtgesellschaft – und deswegen sollen auch alle Menschen die Möglichkeit haben, sich bei der Ausgestaltung unseres Marburger Festjahres einzubringen.“
Die Stadt Marburg fördert daher Projekte von Gruppen, Einrichtungen sowie Bürgerinnen und Bürgern. „Das Stadtjubiläum soll möglichst vielen Bürger*innen und Bevölkerungsgruppen der Stadt die Gelegenheit bieten, sich einzubringen und das Programm aktiv selbst mitzugestalten“, betonte Marburg800-Kuratorin Dr. Christine Amend-Wegmann. Dafür stehe stellvertretend auch das Leitmotto „Wir sind Marburg800“.
Zur Chancengleichheit trage die Übersetzung in Leichter Sprache wesentlich bei. Das sei aber auch Prinzip der aufsuchenden Beteiligung, mit dem das Jubiläumsteam die Menschen und Initiativen in Marburg besuche und erreiche –
derzeit aufgrund von Corona digital. Bereits über 70 Träger aus der ganzen Stadt sind kreativ auf vielfältigsten Wegen bereits jetzt an Marburg800 beteiligt.
Marburg wurde als Stadt 1222 erstmals in der Reinhardsbrunner Chronik erwähnt. Das Programm für „800 Jahre Ersterwähnung als Stadt“ – kurz Marburg800 – entsteht mit Beteiligung der Marburgerinnen und Marburger zu den Schwerpunkten „Marburg erinnern“ (Geschichte), „Marburg erleben“ (Festlichkeiten und Aktivitäten im Jubiläumsjahr) und „Marburg erfinden“ (Perspektiven). Marburg800 will den Blick in die Vergangenheit mit dem Brückenschlag über die Gegenwart und dem Weg in die Zukunft verbinden.
Für Transparenz bei der Entscheidung über die Anträge auf Förderung sorgen die Marburg800-Förderrichtlinien. „Zugleich können sie insbesondere kleineren Vereinen auch als Leitfaden bei der Antragsstellung helfen“, erläuterte Kariona Kupka-Stavrou vom Jubiläumsbüro.
Eingereicht werden können Anträge, die sich auf mindestens einen der drei Bereiche beziehen und in Marburg ausgerichtet werden. Dafür kommen vielfältige Themen in Frage: Vorhaben zur Kunst und Kultur, des interkulturellen oder interreligiösen Dialogs, der Bildung, der Wissenschaft, der Ökologie, der Stadtentwicklung, der Zukunftsvisionen, des Sports, der sozialen Gerechtigkeit, Initiativen gegen jede Art gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sowie andere Projekte, die einen Beitrag zu Weiterentwicklung von „Marburg erinnern, erleben, erfinden“ leisten.
Wichtiges Kriterium sind für Marburg800 die Auseinandersetzung mit der Identität der Stadt, Originalität, Kreativität und Innovation und damit Sicht- und Herangehensweisen jenseits herkömmlicher Wege sowie neue Formen, Experimente, Publikumsorientierung und die Bereitschaft zu möglichen Kooperationen. Als Voraussetzung für Antragstellende gelten organisatorische Kompetenz, Eigenleistung und das Prinzip der Gendergerechtigkeit zur Gleichstellung der Geschlechter.
Vielleicht biete gerade der Jahreswechsel und -beginn eine gute Gelegenheit, den Blick nach vorne – über die Pandemie hinaus – zu richten, um Überlegungen und Ideen für Marburg800 zu sammeln. So lädt die Stadt Marburg zum Mitmachen ein.
Durch die Beteiligung soll eine große Programmvielfalt entstehen, der Charakter der ganzen Universitätsstadt berücksichtigt und Strahlkraft auch über die Stadt hinaus entwickelt werden. Mit dem Budget für Marburg800 hat das Parlament auf Vorlage des Magistrats deshalb auch Mittel für Projektförderung zur Verfügung gestellt.
Anträge sind möglich, wenn das Projekt ohne Unterstützung durch den Zuschuss nicht oder nur erheblich reduziert zu verwirklichen wäre. Der Förderanteil beträgt bis zu 80 Prozent.
Die Anträge können sich auf vorgeschlagene Projekte für das Jubiläumsjahr vom 28. März 2022 bis 31. Dezember 2022 beziehen. Außerhalb dieses Zeitraums müssen Ausnahmen begründet dargelegt werden.
Für Fragen ist das Jubiläumsbüro unter Marburg800@marburg-stadt.de erreichbar. Für den Online-Termin wird unter dieser Adresse bis zum 20. Januar um eine Anmeldung gebeten, um den erforderlichen Einladungslink zur Teilnahme zuzusenden.
* pm: Stadt Marburg