Nie wieder zittern: Wärmebildkameras und neue Feuerwehrwagen

Drei nagelneue Löschfahrzeuge hat die Stadt für die Feuerwehren von Wehrda, Michelbach und Wehrshausen angeschafft. Sie ersetzen die in die Jahre gekommenen Fahrzeuge.
Außerdem erhalten alle 16 Stadtteilfeuerwehren Wärmebildkameras. Insgesamt investiert die Stadt Marburg rund 550.000 Euro.
Zusammen kommen die Löschfahrzeuge von Wehrda, Michelbach und Wehrshausen auf 91 Jahre Einsatzzeit. „Wir freuen uns, die drei altgedienten Fahrzeuge noch in diesem Jahr austauschen und die neuen Fahrzeuge vor Weihnachten an die Stadtteilwehren übergeben zu können“, erklärte Bürgermeister Wieland Stötzel. „Wir investieren hier 550.000 Euro in die Ausstattung unserer ehrenamtlichen Brandschützerinnen und Brandschützer und in die Sicherheit der Bevölkerung.“
Für die Übergabe an Feuerwehrchefin armen Werner und die jeweiligen Wehrführer wurden die neuen Fahrzeuge vor dem Erwin-Piscator-Haus (EPH) aufgestellt. Bereits seit 33 Jahren ist das Löschfahrzeug der Stadtteilfeuerwehr Wehrda im Einsatz. Die Löschfahrzeuge in Michelbach und Wehrshausen rücken seit 29 Jahren aus.
Sie wurden nun durch neue „Mittlere Löschfahrzeuge“ (MLF) ersetzt. „In der Regel haben Löschfahrzeuge eine Lebensdauer von durchschnittlich 25 Jahren“, erklärte Werner. Danach rechne sich der Aufwand für Reparaturen und Instandhaltung meist nicht mehr.
Bei den Fahrzeugen in Wehrda, Michelbach und Wehrshausen sei das nun der Fall. „Es war an der Zeit, die Autos sowie Teile ihrer Ausrüstung auszutauschen“, erläuterte Werner.
Dafür nahm die Stadt Marburg viel Geld in die Hand. Die Anschaffung des Wehrdaer Einsatzfahrzeugs kostete 233.506 Euro.
Die Stadt, die die Ausschreibung selbst vorgenommen hat, übernahm davon 195.506 Euro. 38.000 Euro kamen als Förderung vom Land Hessen.
Die Löschfahrzeuge für Michelbach und Wehrshausen waren Landesbeschaffungen. Sie gab es zum vergünstigten Preis. Das Löschfahrzeug für Michelbach kostete 154.500 Euro.
Beim Einsatzwagen für Wehrshausen rechnet der stellvertretende Feuerwehrchef Andreas Brauer mit etwas höheren Anschaffungskosten: „Wir gehen von einer Summe in Höhe von 164.900 Euro aus, es liegen jedoch noch nicht alle Rechnungen vor.“
Dass der Wagen in Wehrshausen etwas mehr als das Michelbacher Fahrzeug kostet, ist auf den Einkauf einer neuen Atemschutztechnik zurückzuführen. Auch wurde aufgrund der Wehrshäuser Zusatzfunktion im Katastrophenschutz eine etwas leistungsfähigere Ausstattung angeschafft – etwa eine Hochwasserpumpe anstelle einer normalen Tauchpumpe. Darüber hinaus kommt im Löschfahrzeug in Wehrshausen das neue Funkbediensystem „Lardis One“ zu Testzwecken zum Einsatz, das im Vergleich zu den ursprünglich vorgesehenen Tablets Mehrkosten verursacht hat.
Eine Neuerung, die alle drei Fahrzeuge betrifft und auf einem Magistratsbeschluss gründet, ist der Einbau eines Abbiegeassistenzsystems. Es warnt die Fahrer beim Abbiegen, wenn sich Fahrräder n oder Fußgänger*innen im direkten Umfeld befinden.
„Ansonsten sind die neuen Löschfahrzeuge nach technischem Standard der Feuerwehr Marburg ausgestattet“, erklärte Brauer. Die MLF haben ein Löschwassertank-Volumen von 1.000 Litern.
Stötzel gab zudem bekannt, dass die Stadt Marburg Wärmebildkameras im Wert von 32.000 Euro für alle 16 Stadtteilfeuerwehren angeschafft hat. Mit den Kameras sind nicht nur Personen in verrauchten Wohnungen und in den Nachtstunden, sondern auch Glutnester leichter und damit schneller aufzufinden. „Eine schnellere Hilfeleistung kann im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden“, sagte der Brandschutzdezernent.
Die Ortsvorsteher und Wehrführer von Wehrda, Michelbach und Wehrshausen nahmen die neuen Löschfahrzeuge vor dem Erwin-Piscator-Haus entgegen. Die Wärmebildkameras übergab der Brandschutzdezernent an Marc Prause. Er ist Sprecher der ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte.

* pm: Stadt Marburg

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