Handeln und wandeln: Marburger Weltladen feiert faires Jubiläum

Auf 40 Jahre Engagement für Fairen Handel schaut der Weltladen Marburg zurück. „Jute statt Plastik“ und Solidaritätskaffee aus Nicaragua gehören zu den Gründungsmythen der Weltladenbewegung.
Sie prägten die Zeit, als der Weltladen in Marburg 1980 seine Türen öffnete. Da die Feierlichkeiten im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten, präsentiert der Weltladen spezielle Jubiläumsprodukte und freut sich auf eine Jubiläumsveranstaltung im Jahr 2021.
Neu im Sortiment sind bio-fairer Jubiläums-Espresso sowie zwei Sorten Jubiläums-Schokolade. Das Etikett der Jubiläums-Produkte wurde von der Marburger Künstlerin Randi Grundke gestaltet.
Grundlage des Jubiläums-Espresso ist biologisch angebauter und fair gehandelter Kaffee der honduranischen Frauenorganisation „APROLMA“. Mit dieser Organisation ist der Weltladen seit 2007 über ein Partnerschaftsprojekt eng verbunden.
„Wir möchten keine Almosen, sondern einen angemessenen Preis für unseren Kaffee“, erklärte „Gründungsfrau“ Marlen Contreras von „APROLMA“. Der Kaffee von APROLMA bildet daher auch die Grundlage für den bio-fairen Marburger „Elisabeth Kaffee“. Im Jubiläums-Espresso runden fair gehandelte Bohnen aus Äthiopien und Uganda den Espresso geschmacklich ab.
Seit 40 Jahren stärkt der Weltladen Marburg einen fairen und partnerschaftlichen Handel mit Produzentinnen und Produzenten weltweit. Im Gründungsjahr des Weltladen Marburg 1980 wurde auch die „Initiative Solidarische Welt Marburg“ (ISW) ins Leben gerufen. Sie ist der Trägerverein des Marburger Weltladens.
In den Gründungsjahren war der Weltladen zunächst in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) untergebracht. 1990 wurde das erste eigene Ladengeschäft an der Wasserscheide in der Oberstadt eröffnet. Seit 2001 befindet sich der Weltladen zentral am Marktplatz.
2009 wurde Marburg auch aufgrund der Aktivitäten des Weltladens „Hauptstadt des Fairen Handels“ und Fairtrade Stadt. „Das Engagement für den Fairen Handel ist uns als Universitätsstadt sehr wichtig“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zum Jubiläum. „Wir schenken in unseren städtischen Sitzungen deshalb nur Fairen Kaffee aus und gratulieren zu 40 Jahren Weltladen Marburg..“
Die „Initiative Solidarische Welt Marburg“ betreibt aber nicht nur den Weltladen als Fachgeschäft des Fairen Handels, sondern zeichnet sich auch durch eine umfangreiche Bildungsarbeit vor allem für Kinder und Jugendliche aus. „Eine andere Welt ist möglich und sie ist nötig“, lautet das Motto der Workshops, Lernparcours und spielerischen Aktivitäten der Bildungsgruppe
#Angeschlossen an den Weltladen am Marktplatz ist darüber hinaus eine öffentliche Leihbibliothek mit Büchern und anderen Medien zu entwicklungspolitischen Themen. Regelmäßig finden dort auch entwicklungspolitische Veranstaltungsreihen statt.
Seit einigen Jahren steht der Weltladen auch in partnerschaftlichem Kontakt zur Frauenrechtsorganisation „Fundación Entre Mujeres“ ((FEM) aus Nicaragua, die sich für ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt für Mädchen und Frauen einsetzt. Jungen Menschen aus der FEM kommen regelmäßig für ein freiwilliges Jahr in den Weltladen nach Marburg.
Innerhalb der FEM ist der Kooperativenverband „Las Diosas“ („die Göttinnen“) organisiert. Die Frauen produzieren Kaffee. Der Weltladen Marburg möchte künftig auch Kaffee von „Las Diosas“ beziehen und damit ein neues Kaffeeprodukt ins Sortiment aufnehmen.
Alle Jubiläumsprodukte sind im Weltladen am Marktplatz erhältlich. Mit dem CO2 neutralen Marburger Fahrradkurier RadKu können sich Kundinnen und Kunden ihre Bestellung aber auch liefern lassen. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.marburger-weltladen.de.

* pm: Weltladen Marburg

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