Die Steinmühle Marburg und die Deutsche Blindenstudienanstalt (BliStA) erweitern und vertiefen ihre Zusammenarbeit im Bereich der sportlichen Angebote für blinde, sehbehinderte und sehende Schülerinnen und Schüler. Das teilten die beiden Schulen am Montag (9. November) mit.
„Mit der heute eingegangenen Kooperation bilden wir die Grundlage, Leistungssportangebote an beiden Schulen zu erweitern und zu zeigen, dass ein Miteinander von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung auch im Leistungssport auf Augenhöhe funktioniert“, erklärte Egon Vaupel. Der ehemalige Marburger Oberbürgermeister ist Vorsitzender der Steinmühle.
„Die Kinder und Jugendlichen unserer beiden Schulen nehmen seit vielen Jahren an gemeinsamen Sportkursen und Angeboten teil“, berichtete bliStA–Direktor Claus Duncker. „Die Erfahrungen sind durchweg positiv.“ Kein „mitleidiges Helfen oder erzwungene Freundlichkeiten“ geben den Ausschlag, sondern das „Interesse, zusammen zu trainieren und sich zusammen anzustrengen: Mit allen und allem was dazugehört an menschlichen Gefühlen, Hoffnungen, Jubel und Enttäuschungen, Begegnungen und Freundschaften“.
Das neue Bündnis für den inklusiven Leistungssport fußt auf einer starken konzeptionellen Basis. Kinder und Jugendliche haben laut Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte Anspruch darauf, dass ihre Bildung auf die Entfaltung der gesamten Persönlichkeit ausgerichtet ist. Beide Schulen messen dabei dem Potenzial des Sports für die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler besondere Bedeutung zu.
Die Steinmühle steht seit vielen Jahren für hervorragende Trainingsbedingungen insbesondere für das Rudern auf hohem Leistungsniveau; die blista ist Landesleistungsstützpunkt für Judo und Blindenfußball sowie paralympischer Trainingsstützpunkt für Goalball. Seit diesem Jahr verfügt die blista zudem über ein Konzept, das leistungsbereiten Nachwuchssportlerinnen und -sportlern im Rahmen einer „dualen Karriere“ einen erfolgreichen individuellen schulischen Bildungsgang ermöglicht und sie gleichzeitig in der leistungssportlichen Entwicklung unterstützt.
Sport bringt die jungen Menschen nach den Erfahrungen in beiden Schulen inklusiv zusammen und prägt damit auch das kulturelle Leben der Gesellschaft.
* pm: Deutsche Blindenstudienanstalt Marburg