Immun gegen Infektion: Hessen bereitet sich auf Massenimpfung vor

Hessen bereitet sich auf den Start der Corona-Impfungen vor. Das Corona-Kabinett der Landesregierung hat dazu eine Task Force im Corona-Krisenstab eingerichtet.
Sie sollsich um die Planung und Steuerung der in Zukunft erfolgenden Impfungen gegen das Corona-Virus kümmern. Das gab das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) am Dienstag (3. November) bekannt. Angesichts der dramatisch steigenden Infektionszahlen insbesondere auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf möchte das Land keine unnötige Zeit verlieren.
„Noch gibt es keinen zugelassenen Impfstoff gegen das Virus, aber die Bundesregierung hat einen Impfstoff in den nächsten Wochen in Aussicht gestellt“, berichteten Sozialminister Kai Klose und Innenminister Peter Beuth, die seit Beginn der Pandemie den Corona-Krisenstab der Hessischen Landesregierung leiten. „Wir bereiten uns schon jetzt so gut wie möglich darauf vor, damit die nötigen Prozesse dann möglichst reibungslos und zügig erfolgen können. Grundlage der Impfungen ist die nationale Impfstrategie, die derzeit von der Bundesregierung konzipiert wird.“
Zur Vorbereitung der groß angelegten Impfaktion in Hessen sollen 20 Millionen Euro aus dem Sondervermögen „Hessens gute Zukunft“ sichern bereitgestellt werden. Der Haushaltsausschuss des Landtags wird am Mittwoch (4. November) über die Bereitstellung der entsprechenden Mittel beraten. Das Geld soll insbesondere für den Kauf von Spritzen, Kanülen, Tupfern und Desinfektionsmitteln sowie die aufwändige Impflogistik – von der Lagerung über die Kühlung und Konfektionierung der Impfstoffe bis zur Verteilung – bereitstehen.
Wenn Millionen Menschen geimpft werden sollen, werden im gleichen Umfang Kanülen, Spritzen und Desinfektionsmittel benötigt. Mit der Beschaffung der notwendigen Materialen hat die Landesregierung bereits begonnen. Dazu wurde eine eigene Task Force geschaffen.
Die Beschaffung und Bezahlung des Impfstoffs übernimmt der Bund. Da nicht für alle Bürgerinnen und Bürger sofort ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen wird, muss schrittweise vorgegangen werden. Dabei orientiert sich die Landesregierung an den Empfehlungen, die der Bund derzeit erarbeitet.
Einige Impfstoffe, die sich derzeit in der Zulassung befinden, müssen unter Ultratiefkühlbedingungen (-20 bis -70 Grad Celsius) gelagert werden. Auch auf diesen möglichen Fall bereitet sich die Landesregierung vor. Über die konkreten Abläufe, wann ein zugelassener Impfstoff wie gelagert und transportiert wird und über welche Stellen die Impfungen stattfinden, laufen derzeit Abstimmungen in der Gesundheitsministerkonferenz zwischen Bund und Ländern.
„Solange es keinen zugelassenen Impfstoff gibt, bestehen die Planungen derzeit noch aus vielen Unbekannten“; aber wir wissen schon jetzt, dass wir vor enormen logistischen Herausforderungen stehen“, erklärten Sozialminister Klose und Innenminister Beuth. „Sobald sich die Zulassung und Beschaffung eines konkreten Impfstoffs abzeichnet, werden wir die laufenden Vorbereitungen entsprechend anpassen. Allerdings hängt der weitere Zeitplan maßgeblich davon ab, wann ein erster Impfstoff zugelassen wird.“

* pm: Hessisches Ministerium für Soziales Und Integration

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