Digitaler Dienst: KJC will bundesweit Vorreiter sein

Das KreisJobCenter (KJC) setzt verstärkt auf Digitalisierung. Digitale Angebote und Prozesse erleichtern Vorgänge für die Kundschaft.
Bei seinen Arbeitsabläufen sowie bei der Betreuung seiner Kundinnen und Kunden setzt das KJC verstärkt auf digitale Vorgänge. „Die voranschreitende Digitalisierung war und ist dabei ein wichtiger Faktor bei der Sicherstellung der Angebote während der aktuellen Corona-Pandemie, bleibt aber auch in Zukunft ein wichtiger Baustein in den Arbeitsabläufen des KreisJobCenters“, erklärte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow dazu am Freitag (7. August).
„Corona“ und „Digitalisierung“ seien zwei Worte, die derzeit oft in einem Atemzug genannt werden. In Zeiten, in denen Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten sind, bietet die Digitalisierung Wege, auch dann in Kontakt zu bleiben, wenn persönliche Treffen nicht oder nur schwer möglich sind. Die Corona-Pandemie hat auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf viele Menschen hart getroffen.
„Gerade in einer Krise sind Systeme der sozialen Grundsicherung wie das KreisJobCenter ganz besonders gefordert, um die Existenz der Menschen zu sichern und eine Perspektive zu bieten“, erklärte Zachow. „Digitalisierung ist bereits in den vergangenen Jahren einer unserer Schwerpunkte gewesen. Diese Investition zahlt sich in der heutige Krisenzeit nun besonders aus.“
Das KJC hat bereits vor einigen Jahren auf die digitale Akte („E-Akte“) umgestellt. Dadurch wurde nach den Corona-Einschränkungen das schnelle Ausweiten des Arbeitsumfangs im Homeoffice möglich; und der Betrieb konnte trotz der Infektionsschutzmaßnahmen aufrechterhalten werden. Um das Arbeiten von zu Hause aus noch effektiver zu gestalten, wird nun auch der digitale Postversand eingeführt.
Dann entfällt auch das Ausdrucken und Eintüten der Post für die Mitarbeitenden. Auf die Einschränkungen des Publikumsverkehrs reagierte das KJC mit einer weiteren digitalen Vereinfachung: So ist auf der Internetseite ein Online-Antrag mit vereinfachten Formularen zu finden, die Menschen den Zugang zu Sozialleistungen erleichtern sollen.
Die Web-App „VielPhrase“ gibt kurze und verständliche Antworten zu verschiedenen Fragen rund um das Arbeitslosengeld II (Hartz IV) und Asyl. Angeboten werden die Sprachen Deutsch, Englisch, Tigrinya, Urdu, Farsi und Arabisch. Für Menschen, die nicht lesen können, gibt es die Möglichkeit, sich die Texte vorlesen zu lassen.
Außerdem ist ein echnisches Dialogsystem „Chatbot“ in der Entwicklung. Es geht insbesondere auf Corona-Fragen rund um Hartz IV ein und soll demnächst online gehen.
Um Jugendliche bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen, hat das KreisJobCenter auch eine WebAPP als Ergänzung zum bundesweit erprobten „Berufswahlpass“ entwickelt. Die App soll nach den Sommerferien im Landkreis Marburg-Biedenkopf erprobt werden. Neben den eigenen persönlichen Stärken kann dort alles rund um den Übergang von Schule zu Beruf festgehalten werden.
„Wir sind bei diesem Instrument bundesweit Vorreiter“, erläuterte Zachow. „Mit der WebAPP können die Schülerinnen und Schüler ihren Übergang eigenverantwortlich und selbstständig organisieren. In Zeiten von Homeschooling und Schulschließungen ist das ein hilfreicher Baustein.“
Das KJC ist darüber hinaus in das Projekt „Open Government“ des Landkreises eingebunden. Kundinnen und Kunden können sich einen Überblick über die Projekte und Angebote des KJC auf der Internetseite www.kjc.marburg-biedenkopf.de verschaffen und Interesse an einer Beratung oder Teilnahme bekunden. Alle Onlineangebote können kostenlos genutzt werden.
Trotz der Corona-Lockerungen will das KJC weiter in der Digitalisierung voranschreiten: Derzeit ist ein Onlineportal in der Entwicklung, das bis zum Ende des Jahres 2020 fertiggestellt sein soll. Dort gibt es neben einer Übersicht über Termine und Dokumente auch die Möglichkeit, selber Unterlagen hochzuladen, was weitere Erleichterungen für die Nutzenden mit sich bringt.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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