Übertroffen: Stadt schaltet Plattform digital.marburg.de frei

Eine zentrale Plattform für Online-Service hat die Stadt freigeschaltet. Auf „digital.marburg.de“ können Interessierte mit Abstand rund um die Uhr beantragen, bestellen und bzahlen.
Zwischen 6.000 und 7.000 Urkunden stellt das Marburger Standesamt pro Jahr auf Bestellung aus. Rund 75 Prozent davon werden online beantragt und ebenso bezahlt. Das zeigt: Mit ihrem digitalen Service traf die Stadt Marburg schon vor Corona den Nerv der Zeit.
In der Krise sind die Onlinedienste der Verwaltung gefragter denn je. Zusammengefasst sind sie nun alle auf der neuen Plattform digital.marburg.de bequem, bürger*innenfreundlich und rund um die Uhr erreichbar.
Abstand halten für den Infektionsschutz lautet das Gebot der Stunde. Im Vorteil sind jene Städte und Gemeinden, die bei Ausbruch der Corona-Pandemie digital schon soweit vorbereitet waren, dass sie weiter arbeiten, ihre Leistungen weiter anbieten und ihren Service auch unter den verschärften Bedingungen weiter aufrechterhalten konnten. „Wir als Stadt Marburg gehören dazu“, berichtete Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Unsere Verwaltung war schon vor Corona soweit digitalisiert, dass wir trotz Lockdown sowohl bei den internen Abläufen als auch bei den Onlinediensten für Bürger*innen und Gewerbe zu jeder Zeit voll arbeitsfähig und präsent waren.“
Die Stadt konnte alle Dienstleistungen – soweit nicht per Verordnung verboten – durchgängig weiter anbieten und gewährleisten. Das hat sich in der Krise im wahrsten Sinne der Worte bezahlt gemacht.
Gerade die neue Bezahlfunktion für Onlinedienste erspart den Betroffenen den Gang zum Standesamt oder zum Stadtbüro: Anträge können online gestellt, die fällige Gebühr online bezahlt und die jeweilige Urkunde oder Bescheinigung von der Post oder dem neuen städtischen Kurierdienst zu Hause empfangen werden.
Jüngster Spross der städtischen Onlineservice-Familie ist die Meldebescheinigung. Seit Sonntag (1. Februar) gibt es sie für alle in Marburg, die die Bescheinigung auf digitalem Wege beantragen und bezahlen möchten. Das erspart den Bürgerinnen und Bürgern den Weg ins Stadtbüro samt Aufenthalt im Gebäude mit Maske, Abstands- und Hygieneregeln.
Das Bewohnerparken erlaubt die bevorzugte Nutzung des öffentlichen Parkraums in insgesamt neun Bezirken, verteilt auf Südviertel und Nordstadt, Weidenhausen und St. Jost, Campusviertel oder Oberstadt. Derzeit haben 2.250 Marburgerinnen und Marburger einen Bewohnerparkausweis.
Online beantragt und bezahlt wur davon bislang knapp 200. Online in die Verlängerung gingen schon gut 230 Inhaber von Bewohnerparkausweisen inklusive Oberstadtplaketten.
Ob Aufenthaltserlaubnis oder Gewerbeanmeldung, Barrieremelder oder Bewerbung, ob Bußgeldanhörung, Ferienpass, Führungszeugnis, Fundsachen oder Mahnung, ob die Bestellung von Stadtschriften oder der Antrag auf Zahlungserleichterungen für Gewerbetreibende, die durch Corona in die Krise geraten sind – diese und andere Onlineservices und -verfahren mehr gibt es bei der Marburger Stadtverwaltung. Bequem zusammengefasst sind sie im neuen Portal digital.marburg.de, auf das die Bürgerschaft unter dieser Adresse oder über den „Marburg digital“-Button auf der Startseite der städtischen Homepage gelangen.
Weitere Onlinedienste auf dem neuen Portal werden folgen, das muss so sein. Denn: Das Onlinezugangsgesetz von 2017 legt fest, dass die Öffentliche Hand binnen fünf Jahren Verwaltungsleistungen auch online anbieten muss. Stichtag ist der 31. Dezember 2022 – für Marburg ebenso wie für alle anderen Städte, Gemeinden, den Bund und die Länder in Deutschland.
„Wir sind schon weit vorangekommen auf dem Weg dahin“, erklärte Spies. „Die Corona-Krise hat der Digitalisierung nach innen und nach außen einen weiteren Schub gegeben. Daraus werden wir viel Schwung und Kreativität für die Zukunft mitnehmen können.“
Das sei gut so, meinte Spies. Auch die Ansprüche und Wünsche der Bevölkerung an die Verwaltung in Sachen Online-Service hätten sich durch die Krise verstärkt.
Die Bürgerinnen und Bürger können den Online-Service der Stadt Marburg nutzen; sie müssen es aber nicht. Nur die Stadt muss ihre Leistungen bis Ende 2022 auch online anbieten. Wer dagegen als Bürgerin oder Bürger nicht online sein kann oder will, darf natürlich weiterhin persönlich vorbeikommen und seine Angelegenheiten direkt oder auf dem Post- und Papierweg regeln.

* pm: Stadt Marburg

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