Erneute Betrugsversuche mit dem „Enkeltrick“ meldete die Polizei am montag (22. Juni). Letztlich scheiterten die Versuche Donnerstag (18. Juni) zwei Mal an der Aufmerksamkeit von Bediensteten eines Geldinstituts und einmal am Nachbarn.
Derartige Anrufe erreichten mindestens drei Personen in verschiedenen Ortsteilen von Marburg im Alter zwischen 79 und 81 Jahren. Zwei Mal rief ein angeblicher Neffe an, erzählte von einem Unfall und der Notwendigkeit, zur Schadensregulierung „unter der Hand“ dringend Bargeld zu benötigen, einmal war es „die Nichte“, die dringend Geld für die Rate eines Wohnungskaufs erbat.
Die gewohnheitswidrige Abholung der fünfstelligen Summen erregte die Aufmerksamkeit von Bediensteten an zwei unterschiedlichen Geldinstituten. Sie informierten ihre Kunden über den mutmaßlichen Betrugsversuch und riefen auch die Polizei an.
Im dritten Fall waren die Gier der Betrüger und ein gut reagierender Nachbar das Glück des Opfers. Der Betrüger bekam wohl mit, dass sein Opfer noch mehr Geld hatte als gefordert. Deshalb erhöhte er die geforderte Summe.
Damit lag er aber über dessen Budget. Darum ging das Opfer zu seinem Nachbarn, um sich die wenigen Hundert fehlenden Euro zu leihen. Dort flog der Enkeltrickversuch dann auf.
Dank der glücklichen Umstände blieben alle Opfer im Besitz ihres Ersparten. „Nur die Aufklärung über die Maschen hilft zu verhindern, Opfer dieser gemeinen Betrüger zu werden“, erklärte Polizeisprecher Martin Ahlich. Deswegen gab er Tipps und Hinweise, die davor schützen, Opfer eines Enkeltricks zu werden.
Niemals sollte man Geld an unbekannte Personen übergeben. Misstrauisch sollte man werden, wenn sich Anrufer, als Verwandte, Bekannte oder Freunde ausgeben, ohne ihren Namen zu nennen. Man sollte sich nicht dazu verleiten lassen, zu raten, wer anruft.
Mittlerweile rufen sogar Mittäter an, geben sich als Rechtsanwälte, Richter, oder sonstige – „vom Amt“ bestellte – Personen aus und versuchen so, die angebliche Wahrhaftigkeit“ der Geschichte der Betrüger zu unterstreichen. Auf keinen Fall sollte man Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen preisgeben. Vor allem solllte man niemals Kontodaten preisgeben.
Nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen sollte man immer sofort persönliche Rücksprache mit dem vermeintlichen Anrufer halten und dazu nur die bekannten Rufnummern benutzen. „Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt“, empfahl Ahlich. Dafür kann man die Notrufnummer 110 wählen.
* pm: Polizei Marburg