Gegen Klimawandel: Gemeinsames Bildungsprojekt von Landkreis und Chemikum

Landkreis und Chemikum arbeiten künftig zusammen. Landrätin Kirsten Fründt und Prof. Dr. Stefanie Dehnen vom Chemikum Marburg unterzeichneten am Samstag (29. Februar) ein Rahmenabkommen zu einem gemeinsamen Bildungsprojekt.
Gemeinsames Ziel ist, das Bewusstsein für den Klimaschutz, Erneuerbare Energien und nachhaltige Mobilität zu erhöhen. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte seien wichtige Akteure bei der Vermittlung von Klimaschutzzielen. Mit dem Bildungsangebot sollen sie zum klimafreundlichen Handeln angeregt werden.
Das Projekt trägt den Titel „SolarCup – Nachhaltige Mobilität und Erneuerbare Energien“. Es soll mehr Unterrichtsinhalte im Bereich Klimawandel ermöglichen.
Das Bildungsprojekt bietet dabei vor allem jüngeren Menschen die Möglichkeit, sich spielerisch mit dem Thema Solarenergie und Mobilität auseinanderzusetzen. Dabei wird das handwerkliche Vermögen und naturwissenschaftliche Verständnis gefördert und geschult.
„Naturwissenschaftliche Erkenntnisse bestimmen die Themen Klimaschutz und Erneuerbare Energien“, sagte Landrätin Fründt. „Hier spielt vor allem die Chemie eine große Rolle.“ Eine Zusammenarbeit des Landkreises mit dem Chemikum sei daher naheliegend.
„Es ist wichtig, die Aktivitäten beider Partner im Bereich Umwelt- und Klimabildung zu vernetzen“, , ergänzte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. „Vor allem die Themen regenerative Energiegewinnung, Energieeffizienz, nachhaltiger Konsum und nachhaltige Mobilität haben viele Schnittstellen.“
Basis der Vereinbarung ist, dass Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen aller Schulen des Landkreises das Angebot des Chemikums Marburg nutzen können. Das Chemikum Marburg ist eine MINT-Bildungseinrichtung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit dem Schwerpunkt Chemie. Es ist als Mitmachlabor ausgelegt und stellt den handlungsorientierten Umgang mit Fragestellungen aus Chemie, Biologie, Pharmazie, Physik und Informatik in den Vordergrund.
Dazu wurde das Angebot „Klimaworkshop – Erneuerbare Energien“ entwickelt, das der Landkreis fördert. „Ziel ist es, die vielen Themen rund um den Klimawandel und Klimaschutz möglichst anschaulich und zielgruppenspezifisch zu vermitteln“, erläuterte Erich Weber. Als Energie-Coach des Kreises ist er für das Thema Umweltbildung zuständig.
Im Rahmen des neuen Bildungsprojekts bietet das Chemikum Marburg Workshops für Schulklassen aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf an. Die Workshops dauern zwei Unterrichtseinheiten mit jeweils etwa 45 Minuten. Die Anmeldung dafür erfolgt direkt beim Chemikum.
Ergänzend bieten Kreis und Chemikum eine Lehrerfortbildung zur Planung und Durchführung eines „SolarCup“-Wettbewerbs an den Schulen an. Das Chemikum macht bei den Workshops beispielsweise die Wirkung von Klimagasen, den Aufbau von Solarzellen, die Herstellung von Batteriespeichern oder die Entwicklung von Plastik-Alternativen anschaulich.Aspekte einer nachhaltigen Mobilität und Wege zur Gewinnung von erneuerbaren Energien werden damit verknüpft.
Die Schülerinnen und Schüler können ergänzend zu dem Workshop im Chemikum an ihrer Schule zusätzlich noch viel über Elektro- und „olartechnik lernen. Dort bauen sie ihr eigenes Solarfahrzeug und lassen es dann in einem Wettbewerb – im „SolarCup“ – gegeneinander antreten. In der Regel finden die Workshops in den Räumen des Chemikums in Marburg statt.
Der Projektzeitraum umfasst ein Kalenderjahr und gilt zunächst bis 31. Dezember 2020. Alle Schulen, die der Landkreis Marburg-Biedenkopf als Schulträger betreut, können an dem Bildungsprojekt teilnehmen und die Förderung für die Teilnahme an den Workshops in Anspruch nehmen. Für den Zeitraum eines Jahres stellt der Landkreis eine Fördersumme von bis zu 5.000 Euro zur Verfügung.
Die Broschüre „Klimabildung an Schulen“ gibt allen Lehrkräften zudem eine Übersicht über die Angebote des Landkreises im Bereich der Klimabildung an Schulen. Das soll sie dazu befähigen, das Themenfeld Klimawandel, Klimaschutz und Mobilität im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit umzusetzen. Der Landkreis bietet dazu unter anderem spezielle Angebote zum Bau der SolarCup-Fahrzeuge (Boote und Autos) und eine Einführungsveranstaltung zum Thema Elektromobilität mit Praxisteil an.
Interessierte Schulen können so dem Wunsch nach mehr Unterrichtsinhalten in den Bereichen Klimawandel und Klimaschutz nachgehen. Das Bildungsprojekt „SolarCup – Nachhaltige Mobilität und Erneuerbare Energien“ des Landkreises in Kooperation mit dem Chemikum, stellt dabei einen wichtigen Baustein im Rahmen des Konzepts dar.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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