Zu einer Explosion kam es am Donnerstag (18. April) gegen 8.25 Uhr im Büro einer Firma im nördlichen Bereich der Kernstadt. Nun ermittelt die STaatsanwaltschaft wegen Vortäuschens von Straftaten.
Der 34 Jahre alte Geschäftsführer des Unternehmens, der dabei nicht lebensbedrohliche Verletzungen erlitt, gab zunächst an, dass es bei Öffnen eines Pakets zu einer Explosion gekommen sei. Er wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert.
In diesem Zusammenhang kam es im Bereich der Postfiliale an der Gutenbergstraße zu einem Polizeieinsatz zum Ausschluss einer möglichen Gefahrenlage, da die Firma des Verletzten dort ein Postfach unterhält. Verdächtige Feststellungen wurden jedoch nicht getroffen.
Nachdem sich im Zuge der Ermittlungen Zweifel an der Darstellung des Mannes ergeben hatten, der in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrere Straftaten zu seinem Nachteil bei der Polizei angezeigt hatte, nahmen Staatsanwaltschaft und Polizei Ermittlungen wegen Verdachts des Vortäuschens einer Straftat gegen den 34-jährigen Mann auf. Im Rahmen einer polizeilichen Vernehmung räumte der Beschuldigte schließlich ein, eine Paketbombenattrappe gebaut zu haben, um einen Anschlagsversuch gegen sich selbst vorzutäuschen. In diesem Zusammenhang habe er versehentlich die Detonation einer im Paket befindlichen Kartusche mit Feuerzeugbenzin verursacht.
Darüber hinaus räumte der Beschuldigte ein, weitere Taten vorgetäuscht zu haben. Bei der Polizei hatte er unter Anderem Raub, gefährliche Körperverletzung, Diebstahl und Sachbeschädigung angezeigt.
Zum Hintergrund seiner Taten gab er persönliche beziehungsweise familiäre Probleme an. Da gegen den Beschuldigten keine Haftgründe vorlagen, wurde er nach Abschluss der Ermittlungsmaßnahmen auf freien Fuß gesetzt.
* pm: Polizei Marburg