Über Bauen: B3A überbauen statt Gaswerk zubauen

Wohnraum wird immer teurer. Grünflächen werden immer weniger. Deshalb müssen Städte Baulücken schließen.
Aus diesem Grund denkt die Stadt Marburg über eine Bebauung des Parkplatzes am „Alten Gaswerk“ nach. Dagegen regt sich allerdings bereits Widerspruch. Das liegt nicht in erster Linie am Bauherrn, der allerdings gewiss kein Garant für bezahlbare Wohnungen ist.
Der Investor hat bereits größere Teile des Nordviertels aufgekauft. Dort erlebt Marburg eine Gentrifizierung, die den Interessen der Bürgerinnen und Bürger nach bezahlbarem Wohnraum nicht guttun wird. Darum ist die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) aber auch der falsche Ansprechpartner für eine Bebauung von Baulücken in der Stadt.
Wo allerdings ein dermaßen solventer Investor durchaus ein geeignetes Betätigungsfeld finden könnte, wäre eine Überbauung der Stadtautobahn B3a. Denkbar wäre, auf Teilen der Stadtautobahn zwischen dem Freizeitbad „AquaMar“ und der alten Universitätsbbibliothek einen Betondeckel über die vierspurige Straße zu bauen und darauf Häuser zu errichten. Mit einem Vertrag könnten Stadt und Land den Investor zu einem bestimmten Prozentsatz von Sozialwohnungen verpflichten.
Eine Überbauung der Stadtautobahn hätte gleich drei nützliche Effekte: Zum Einen würde sie das hässliche Band, das die Stadt zerschneidet, im Untergrund verschwinden lassen. Zum Zweiten verschwände damit der Lärm, der Menschen den Aufenthalt in der Nähe der B3A verleidet.
Schließlich könnten über der Stadtautobahn Büroräume und Wohnungen entstehen. Fußwege und eine freundliche Begrünung könnten über dem hässlichen Band der rückwärtsgewwandten Raserei ein grünes Band der familienfreundlichen Zukunft entstehen lassen. Darüber sollten Stadt, Land und DVAG einmal in Ruhe nachdenken.

* Franz-Josef Hanke

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