Science on Stage: BliStA-Lehrer präsentieren Projekt in Portugal

Tanja Schapat und Dr. Tobias Mahnke von der BliStA fahren zum Europäischen Festival „Science on Stage“ 2019 in Cascais.
Beim nationalen „Science-on-Stage“-Festival kamen von Freitag (16. November) bis Sonntag (18. November) in Berlin rund 100 MINT-Lehrkräfte zusammen. Auf Deutschlands größter Ideenbörse von Lehrern für Lehrer haben sie originelle Konzepte für einen fesselnden naturwissenschaftlichen Unterricht präsentiert. Elf von ihnen wurden ausgewählt, die Bundesrepublik im Jahr 2019 als nationale Delegation beim Europäischen „Science-on-Stage“-Festival in Cascais 2019 zu vertreten.
Mit Schapat und Mahnke von der Carl-Strehl-Schule (CSS) der Deutschen Blindenstudienanstalt (BliStA) hat auch ein Lehrerteam aus Marburg das Ticket nach Portugal gelöst. Am Wochenende haben sie auf dem Festival ein Unterrichtsprojekt vorgestellt, bei dem sehbehinderte Schülerinnen und Schüler mit einfachen Mitteln wie Knete und Schwellpapier gefahrenfrei Kerzenflammen untersuchen können. Der abstrakte Begriff der Flamme und deren Eigenschaften werden so wortwörtlich begreifbar.
Das Konzept von Schapat und Mahnke zeigt eindrücklich, wie inklusiver Unterricht mit kreativem Querdenken gelingen kann. In Berlin haben sie damit nicht nur die Kolleginnen und Kollegen auf dem Bildungsmarkt, sondern auch die Fachjury nachhaltig überzeugt. Im nächsten Jahr kommt das Projekt aus Marburg im portugiesischen Cascais deshalb auf die internationale Bühne:
Unter dem Motto „Skills for the Future“ gastiert das Europäische Festival dort vom 31. Oktober bis 3. November 2019 am Estoril Congress Center. An der Veranstaltung nehmen über 450 MINT-Lehrkräfte aus über 30 europäischen Ländern teil, um sich über gelungene Unterrichtsideen auszutauschen. Mit ihrem Projekt findet damit eine innovative Unterrichtsidee aus Marburg über den internationalen MINT-Lehrergipfel ihren Weg in Europas Klassenzimmer.
Feuer ist seit jeher ein faszinierendes Phänomen. Für gewöhnlich wird bei der Behandlung des Themas auf Zeichnungen mit Temperaturangaben und Flammen-zonen zurückgegriffen. Bei starker Beeinträchtigung des Sehvermögens wird diese visuelle Ausrichtung des Unterrichts allerdings zum Problem.
Das Projekt derBiologie- und Chemielehrerin Schapat und des Biologie- und Chemielehrers Mahnke von der CSS zeigt, dass mit Hilfe von Schwellpapier ein horizontaler thermischer Querschnitt durch eine Flamme erzeugt werden kann, der wortwörtlich begreifbar ist. Je nach Jahrgang kann dieser zudem auf unterschiedlichen Niveaustufen binnendifferenziert ausgewertet werden. So wird Feuer nicht nur für blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler ein multimedial zugänglicher Unterrichtsinhalt.

* pm: Deutsche Blindenstudienanstalt

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