Nach der Marburger Linken sorgen sich nun auch Die Grünen um das Kino-Angebot in Marburg. Dazu brachte die Fraktion einen Antrag ins Stadtparlament ein.
Der Magistrat wird darin aufgefordert, zum Erhalt der filmkulturellen Vielfalt eine Gesprächsrunde mit dem Ziel einzurichten, die Fortführung des hochwertigen Marburger Filmkunstangebots sicherzustellen und Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Teilnehmen sollten daran neben Vertretern des Magistrats und der Fraktionen die Kinobetreiber Hubert Hetsch, Marion Closmann und das Café Trauma, Vertreter des Fachbereichs Medien der Philipps-Universität sowie das Film- und Kinobüro Hessen.
Marburg sei „die Kinostadt“, erklärten Grünen-Fraktionsvorsitzender Dietmar Göttling und sein Parteikollege Hans-Werner Seitz. „das breite Kinoangebot und die hohe Zahl an jährlichen Kinobesuchen ist ein bundesweit wahrgenommenes kulturelles Aushängeschild für die Stadt. Zu dem vielfältigen Programmangebot tragen ganz besonders die Marburger Filmkunsttheater bei, die über Jahrzehnte hinweg künstlerisch ambitionierte Filme meist schon zum Bundesstart nach Marburg brachten. Hubert Hetsch – Betreiber der Filmkunstkinos – wurde für sein Engagement regelmäßig mit Kinopreisen des Bundes und des Landes ausgezeichnet.“
Die Schließung der Kinos in der Oberstadt brächte einen herben Einschnitt, der von einer Universitätsstadt mit kulturellem Anspruch nicht tatenlos hingenommen werden dürfe. Das gelte gerade in Zeiten, in denen der kulturelle Mainstream durch die rapide zunehmenden digitalen Angebote immer mehr dominiert und das Kino als öffentlicher – die -filmkulturelle Vielfalt abbildender – Ort ins Hintertreffen gerät.
Das Thema Kinoerhalt gewinne auch auf Landesebene an Bedeutung. Das vom hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) geförderte Film-
und Kinobüro Hessen, in dem alle Marburger Kinos Mitglied sind, berät die hessischen Kinos und setzt sich für den Erhalt eines breiten filmkulturellen Angebots in Hessen ein. So gibt es seit diesem Jahr eine Kinoinvestitionsförderung und eine Erhöhung der Kinoprogrammpreise.
„Angesichts der Dringlichkeit des Themas halten wir einen baldigen Gesprächstermin mit allen relevanten Akteuren für notwendig“, erklärten Göttling und Seitz in ihrem Antrag . Ihre Unterstützung für den Erhalt der Filmkunsttheater am Steinweg hatte die Marburger Linke bereits am Dienstag (31. Juli) öffentlich erklärt.
* pm: Die Grünen Marburg