Unfallstatistik 2017: Zahl der Verkehrsunfälle auf 4.880 gestiegen

Die Unfallstatistik für Marburg-Biedenkopf hat Kriminaldirektor Bodo Koch am Freitag (27. April) vorgestellt. 4.880 Unfällen im Jahr 2017 stehen 4.455 Unfälle im Vorjahr gegenüber.
36 Prozent aller Verkehrsunfälle im Jahr 2017 sind auf drei Ursachen zurückzuführen: Entweder hielten die Fahrer einen zu geringen Abstand ein, sie wendeten oder fuhren rückwärts oder aber sie waren mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs. 30 Prozent aller Unfälle waren Wildunfälle. Das waren 321 mehr als im Vorjahr.
27 Prozent aller Verkehrsunfälle waren mit einer Unfallflucht verbunden. Das ist ein Anstieg um 110 Fälle.
Im Jahr 2017 verunglückten 950 Menschen bei insgesamt 673 Unfällen. 2016 verunglückten 982 Menschen bei 702 Unfällen.
„Ich bin davon überzeugt, dass gemeinsame Anstrengungen aller Bürger und ihrer Polizei die Verkehrssicherheit in unserer Region verbessern“, ist sich Kriminaldirektor Koch sicher. Der Leiter der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf richtete einen Appell an die Verkehrsteilnehmer: „Wir müssen im Straßenverkehr verantwortungsbewusst, vorausschauend und rücksichtsvoll miteinander umgehen!“
Entsprechend der landes- und präsidiumsweiten Entwicklung stiegen auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf die Unfallzahlen von 4.455 im Jahr 2016 auf insgesamt 4.880 Unfälle im Jahr 2017 an. Das hat laut Koch klare Gründe.
„Es gibt immer mehr Fahrzeuge auf der Straße, und die Verkehrsdichte wächst von Jahr zu Jahr“, erklärte Koch. „Die zunehmende Sicherheit der Fahrzeuge führte in den letzten Jahren zu weniger Verkehrsunfällen mit Personenschäden; und es gibt insgesamt weniger Verletzte. Erfreulich ist die in unserer Region aktuell rückläufige Entwicklung der Unfälle mit Schwerverletzten von 227 im Jahr 2016 auf noch 156 derartiger Unfälle im Jahr 2017.“
Allerdings nehme die Polizei die insgesamt ansteigenden Gesamtunfallzahlen sehr ernst. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit erhöht die Polizei ihre Präsenz, führt Kontrollmaßnahmen durch und setzt die Verkehrsprävention mit den Aktionen „BOB“ und „MAXimal mobil bleiben mit Verantwortung“ (MAX) konsequent um.
„Ein Unfall hat meistens nicht nur DIE eine Ursache, sondern hängt oft von mehreren Faktoren ab“, erläuterte Thorsten Samsa. Solche Ursachen seien mehr Technik im Fahrzeug, die während der Fahrt bedient wird oder auf die sich mehr verlassen wird, plötzliche gesundheitliche Probleme, eine – wie auch immer geartete – Ablenkung oder die tatsächlich unvorhersehbare plötzliche Verkehrssituation. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil hat aber auch das eigene Fahr- und oftmals auch Fehlverhalten.
Wer sich nicht anschnallt, erhöht das Verletzungsrisiko. Wer die Fahrzeugtechnik oder mobile Elektrogeräte während der Fahrt bedient, ist abgelenkt und „quasi im Blindflug unterwegs. Wer bewusst zu schnell fährt, der ignoriert, dass die Geschwindigkeit bei Verkehrsunfällen mit gravierenden Folgen nach wie vor Unfallursache Nummer 1 ist und nimmt schwere Folgen billigend in Kauf“, ergänzte der Leiter des Regionalen Verkehrsdiensts Marburg-Biedenkopf.

* pm: Polizei Marburg

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