Vor einem Jahr ist Dietrich Möller gestorben. Von 1993 bis 2005 war er Oberbürgermeister der Stadt Marburg.
Seinen Todestag nimmt die marburg.news-Redaktion zum Anlass, noch einmal an den CDU-Politiker zu erinnern. Gestorben ist Dietrich Möller am 28. Januar 2025 im Alter von 87 Jahren. Phänomen Jahrenal war Möllers Personengedächtnis und seine Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen.
Möller war der erste direkt gewählte Oberbürgermeister im Bundesland Hessen. Das gab ihm die innere Stärke, sich – unabhängig von Parteipositionen – als Oberhaupt der gesamten Stadt sowohl bei Parteifreunden wie auch bei den anderen Parteien gelegentlich auch unbeliebt zu machen. Seine christlich-humanistische Grundhaltung diente ihm dabei als weitgehend sicherer Kompass, der ihn nur sehr selten einmal im Stich ließ.
Obdachlosen und Homosexuellen gegenüber zeigte er Empathie und Respekt. Behinderte integrierte er mit der größten Selbstverständlichkeit bei Veranstaltungen in den Ablauf, ohne daraus viel Aufhebens zu machen. Der Stadt verhalf er zu finanzieller Solidität bei den Finanzen, was er allerdings auch durch einen sehrknappen Stellenplan erreichte.
Ein Jahr nach seinem Tod wäre es wohl an der Zeit, ernsthaft über die Benennung einer Straße oder eines Platzes nach ihm nachzudenken. Der ehemalige Oberbürgermeister Georg Gaßmann hat als Verantwortlicher für die absolut verkorkste Stadtautobahn B3A die Benennung des Stadions nach ihm weitaus weniger verdient als Möllereine Straße oder einen Platz zu seinem Gedenken. Seine Leistungen für Marburg können es gewiss aufnehmen mit denen von Dr. Hanno Drechsler. Wo also wird demnächst ein entsprechendes Straßenschild enthüllt?