Für Jüngere: LOEWE-Start-Professur an Nadine Leisgang

Eine „LOEWE-Start-Professur“ erhält Prof. Dr. Nadine Leisgang. An der Philipps-Universität erforscht sie Optik und Transport in Quantenmaterialien.
Die Physikerin Prof. Dr. Nadine Leisgang erhält an der Philipps-Universität Marburg eine LOEWE-Start-Professur. Im Zentrum ihrer Forschung steht die Frage, wie sich die physikalischen Eigenschaften von Quantenmaterialien beeinflussen lassen. Dafür stellt das Land Hessen rund zwei Millionen Euro aus LOEWE-Mitteln über insgesamt sechs Jahre bereit.
„Die Kontrolle und Nutzung exotischer Quantenphänomene, die Prof. Dr. Leisgang erforscht, gelten als eine der großen wissenschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit“, erläuterte Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Sie könnten den Weg zu einer neuen Generation quantentechnologischer Anwendungen ebnen – etwa in der Optoelektronik und der Sensorik.“
Leisgangs wissenschaftliche Arbeit wurde vielfach preisgekrönt. „Sie war an den international renommiertesten Institutionen ihres Faches tätig und ergänzt mit ihrem Profil den Forschungscampus Mittelhessen hervorragend“, erklärte der Minister.In ihrer Forschung entwickelt Leisgang neuartige Quantensysteme, die auf extrem dünnen Materialien – sogenannten „zweidimensionalen Materialien“ – basieren. Sie lassen sich wie ein Baukasten Schicht für Schicht zu sogenannten Van-der-Waals-Heterostrukturen zusammensetzen.
Das Ziel ihrer Arbeit ist, damit „Exzitonen“ – das sind lichtaktive Quasiteilchen bestehend aus einem Elektron und einem Loch – zu kontrollieren und für neuartige Quantenzustände zu nutzen. Das Besondere dabei ist ihre Steuerbarkeit durch Licht: Die verwendeten Materialien zeichnen sich durch eine außergewöhnlich starke Wechselwirkung mit Licht aus, was sie interessant für optoelektronische Anwendungen wie besonders kleine Leuchtdioden oder Bausteine für die Quantenkommunikation macht.
Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss ergänzte: „Prof. Dr. Nadine Leisgang steht für die nächste Generation exzellenter Forscherinnen, die mit Neugier, Präzision und Mut zu neuen Ideen das Feld der Quantentechnologien prägen werden. Ihre Berufung zeigt, wie stark Marburg als Standort für innovative Physik und interdisziplinäre Spitzenforschung ist.“
Nach einem Physikstudium und anschließender Promotion an der Universität Basel forschte Leisgang mehrere Jahre als Postdoc an der Harvard University in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Als Leiterin einer Emmy Noether-Gruppe wechselte sie 2025 auf eine Professur an der Philipps-Universität Marburg. Außerdem wird Leisgang im Programm Appointment Accelerator der Wübben Stiftung Wissenschaft für fünf Jahre gefördert.
Mit LOEWE-Spitzen-Professuren können exzellente, international ausgewiesene Forschende für fünf Jahre zwischen 1,5 und 3 Millionen Euro für die Ausstattung ihrer Professur bekommen. LOEWE-Start-Professuren richten sich an exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem frühen Stadium ihrer Karriere, die mit einer Ausstattung von bis zu zwei Millionen Euro für den Zeitraum von sechs Jahren für den Wissenschaftsstandort Hessen gewonnen oder hier gehalten werden. Die LOEWE-Transfer-Professuren unterstützen Forschende dabei, anwendungsnahe Ergebnisse im Austausch mit Partnern aus der Praxis so weiterzuentwickeln, dass sie erfolgreich zur Lösung gesellschaftlicher, kultureller oder wirtschaftlicher Fragestellungen beitragen. Die Fördersumme beträgt bis zu einer Million Euro zur Ausstattung einer Professur für fünf Jahre.

* pm: Polizei Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.