Singt: Musical-Uraufführung in der Pfarrkirche

„Die Schöpfung singt“ heißt ein neues musical mit biblischen Geschichten. Seine Uraufführung fand am Sonntag (21. September) in der Lutherischen Pfarrkirche statt.
Wenn 100 Kinder gemeinsam „Heyanna heya, heyanna ho“ singen, eine Kirche sich in eine Musicalbühne verwandelt und das Publikum begeistert mitmacht und am Ende völlig von den Socken ist – dann sind Landeskinderchortage. Am Samstag (20. September) war es bereits in Kassel soweit; und am Sonntag (21. September) fand die Uraufführung des Musicals „Die Schöpfung singt“ in der Marburger Pfarrkirche statt. Mit aufgeregten Kindern, aufgeregten Eltern und ganz viel Einsatz.
Unter den Bäumen auf dem Lutherischen Kirchhof Aufregung bei den menschlichen Bäumen: „Die Aufführung fängt gleich an!“ Um kurz vor halb fünf herrschte ordentlich Trubel in der und rund um die Marburger Pfarrkirche. Die Kinder standen kurz vor ihrem großen Auftritt zum Abschluss der Landeskinderchortage. Bäume, Kräuter, Steine, Vögel und Regentropfen – die komplette Schöpfung war in verkleideter Menschengestalt vertreten. „Die Schöpfung singt“ lautete der Titel des Musicals, das uraufgeführt werden sollte. Inklusive des Liedes „Geh aus mein Herz“ als Abschluss, das schon vor knapp vierhundert Jahren die Schönheit der Schöpfung im Fokus hatte.
Monatelang haben sich die Kinderchöre innerhalb des Gebiets der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) vorbereitet, Texte gelernt, Lieder einstudiert. Peter Schindler hat das Musical komponiert und war in Marburg auch am Klavier dabei, Babette Schindler getextet. Lieder von Wind und Regen, Lieder von Kräutern und Vögeln. Die ganze Schöpfung eben. Und die soll nicht nur besungen, sondern tatsächlich hörbar gemacht werden.
Alle Besucherinnen und Besucher der Aufführung bekamen zu Beginn gleich mal zwei Steine in die Hand gedrückt. Die sollten dann beim Lied der Steine zum Einsatz kommen. „Rhythmisch den Chor begleiten“ lautete die Anweisung. Wurde natürlich erstmal geübt. Und Wind. Wie macht man eigentlich ordentlich Wind?
Schon eine halbe Stunde vor Beginn der Aufführung wurde das Publikum instruiert. Da dienten die Programmhefte nicht nur der Information, sondern eben auch der Akustik. Rascheln und pusten, was das Zeug hält. Vogelgezwitscher improvisieren klappte auf Anhieb.
Regen intonieren? Das funktioniert mit den Händen und den Füßen. Und alle waren mit Begeisterung bei der Sache in der voll besetzten Pfarrkirche. Der ganze Kirchenraum war beleuchtet und mit Elementen aus der Natur in ein Bühnenbild verwandelt worden – eine eindrucksvolle Kulisse für die Aufführung, auf die alle so lange hingearbeitet hatten.
„Schau, schau, schau genau! Schau am Wegesrand!“ Nichts ist Unkraut und eine Pflanze namens Gundermann hilft bei Husten. Die Winde verbinden Mensch und Tier, der Regen versorgt die Natur und Bäume bieten Schatten. All das konnte man mit den Liedern lernen und am Ende stand dann der Regenbogen als Symbol für die Einheit von allem. Von Rot wie Liebe und Feuerglut bis Violett wie Fantasie waren auch die Kinder verkleidet und holten sich ihren verdienten Applaus ab. Und der war kein Wind der Kategorie „laues Lüftchen“, der war ein echter Sturm und lauter als alle Steine zusammen.
Die Theaterszenen spielten in Kassel und in Marburg Kinder der Kinderchöre Kirchditmold und Melsungen. Chor- und Kräuterkinder waren in der Pfarrkirche Marie Dickel, Jette und Klara Döhne, Annabella Falk, Mathilda Kratzsch, Ava Ringleb und Frieda Schäfer sowie Idia Becker, Valentin Grönlund, Lucas Klement und Karl Schmidt. Als Chöre waren neben den „Kleinen Uhus“, den Kinderchören der Marburger Elisabethkirche, der Musical-AG der Grundschule Marbach und dem Kinderchor Fronhausen auch die Kinderchöre Bischofsheim, Melsungen, Bad Wildungen und Kirchhain sowie der Kinderchor der evangelischen Kirchengemeinde Frankenberg und die der Kinderchor und „KiSiWo“ Kirchditmold beteiligt. Die Leitung für die Aufführung in Marburg hatten die Profilkantorinnen Annette Fraatz und Andrea Tetens und Profilkantor Christian Bedoya aus dem Kinder- und Jugendkantorat der EKKW.

* pm: Evangelischer Kirchenkreis Marburg

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