Vor der Uni: Jugend-forscht-Preisträgerinnen diskutierten ihre Ergebnisse

Misha Hegde und Mia Maurer haben den Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ 2025 im Fachbereich Biologie gewonnen. Die beiden Schülerinnen aus Seeheim-Jugenheim haben an der Uni und im MPI über Bakteriophagen im Pflanzenschutz diskutiert.
Ihre preisgekrönte Arbeit beschäftigte sich mit Bakteriophagen. Das sind Viren, die ausschließlich Bakterien befallen. Misha und Mia hatten in ihrem Projekt Phagen aus Bodenproben isoliert. Sie wollten beweisen, dass diese Viren bakterielle Krankheitserreger in lebenden Pflanzen bekämpfen können. Dabei gelang es ihnen sogar, einen bislang unbekannten Phagen zu entdecken.
Prof. Dr. Katharina Höfer von der Philipps-Universität Marburg lud die Schülerinnen zu einem zweitägigen wissenschaftlichen Austausch ein, um sie bei ihren weiteren Forschungsvorhaben zu unterstützen. Höfer erforscht an Bakteriophagen die molekularen Veränderungen, mit denen Phagen ihre Wirte infizieren und unter Kontrolle bringen. In den Laboren des SYNMIKRO, einem gemeinsamen Zentrum der Universität Marburg und des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie erhalten sie die Möglichkeit, mit modernsten Methoden weiter zu experimentieren und ihre Forschungsergebnisse zu vertiefen.
Der neu entdeckte Phage hat die Besonderheit, dass er gezielt pflanzenschädliche Bakterien tötet. Darunter ist auch Rhizobium rhizogenes. Das ist eine Bakterie, die tumorartige Auswüchse an Wurzeln hervorruft.
Eine weitere Erforschung der Phagen-Wirts-Interaktionen könnte langfristig dazu beitragen, den Einsatz von Antibiotika in der Pflanzenproduktion zu ersetzen. „Wir freuen uns, Misha und Mia im Rahmen eines wissenschaftlichen Austauschs bei ihrem Forschungsvorhaben zu begleiten und ihre Entdeckung näher zu beleuchten“, erklärte Höfer. „Wir möchten mit den Schülerinnen eine Gelegenheit zu Fachgesprächen geben und ihnen ermöglichen, die Wirkungsmechanismen ihres Phagen mit Hilfe molekularbiologischer Methoden näher zu erforschen. Zum Beispiel können Omics-Ansätze verwendet werden, um herauszufinden, wie der Phage die pflanzenschädlichen Wirte gezielt erkennt und abtötet.“
In weiteren Versuchen planen Misha und Mia, die Möglichkeit des Einsatzes ihres Phagen bei der Bekämpfung von bakteriellen Krankheiten in lebenden Pflanzen zu testen. In Versuchen mit bakteriell befallenen Karottenscheiben soll sich zeigen, ob sich die Viren aus dem Gartenboden für eine biologische Schädlingsbekämpfung eignen.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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