Erwartbar: Michelbach verabschiedete Pfarrerin Grenz

Nach zwölf Jahren im Pfarramt Michelbach wurde Barbara Grenz am Sonntag (24. August in den Ruhestand verabschiedet. Auch danach wird sie in Michelbach bleiben.
Der Abschied von Pfarrerin Barbara Grenz in Michelbach war ein emotionaler und bewegender Abschied. Nach zwölf Jahren im Pfarramt des Marburger Ortsteils fiel es vielen sichtbar schwer, Lebewohl zu sagen. Auch wenn Barbara Grenz in Michelbach bleiben wird. Dekan Dr. Burkhard von Dörnberg würdigte, „wie viel Herzblut für sie im Beruf, ja in der Berufung zum Pfarramt liegt“. Er hatte als Symbol ein Netz mitgebracht – und als Anerkennung ihres besonderen Engagements eine Auszeichnung der Diakonie Hessen.
Von „Herzensfäden“, die Menschen miteinander verbinden, hat die Pfarrerin oft gesprochen. Die nahm auch der Dekan in seiner Würdigung thematisch auf und betonte, welch starkes und großes Netz sie in ihren fast 40 Jahren im kirchlichen Dienst mitgeknüpft hat: es sei ein Netz mit klaren Knotenpunkten, wie Gruppen, Kirchenvorständen oder den Kolleginnen und Kollegen, aber auch mit viel Offenheit für alle Menschen.
„Das Pfarrhaus ist immer ein Ort gewesen „auch für Menschen abseits des Mainstreams, für besondere Biographien, für Menschen mit Problemen, für Geflüchtete“, formulierte es Grenz selbst. Für ihren Einsatz für genau diese Menschen – für Ärmere, Schwächere und für ihr Engagement in der Flüchtlingsinitiative und beim Kirchenasyl – erhielt sie im Anschluss an den Abschiedsgottesdienst das goldene Rosenkreuz der Diakonie Hessen. Unter den vielen Menschen im Michelbacher Bürgerhaus waren auch einige derer, für die sie sich in diesem Bereich eingesetzt hat.
Schon die Kirche platzte aus allen Nähten und zahlreiche Gäste mussten den Gottesdienst in einer Übertragung „open air“ verfolgen. „Diese Frau hat so viel für unseren Ort getan“, sagte ein Mann, der eigentlich gar nicht zur Gemeinde gehört, aber dennoch viel von Grenz hält.
In ihrer letzten Predigt nahm sie selbst das Thema der „Herzensfäden“ auch noch einmal auf: „Die Liebe und die Verbindung unter den Menschen – egal welcher Herkunft, Religion oder Anschauung – als einen zentralen Punkt christlichen und menschlichen Lebens.“ Wie verbunden ihr die Menschen in Michelbach sind, durfte sie dann auf ganz vielfältige Art und Weise erfahren. Von den Kindergottesdienst-Kindern, die mit Sonnenblumen Spalier vor der Kirche standen über die Auszeichnung mit dem goldenen Rosenkreuz bis hin zum Programm, das die Menschen für sie auf die Beine gestellt hatten.
Die Chorgemeinschaft des Männergesangvereins Sterzhausen und der Einigkeit Michelbach 1884 war im Gottesdienst mit dabei, Friedel W. Böhler spielte Orgel und Birgit Götz Horn. Im Bürgerhaus gab es dann Ansprachen unter anderem von Bürgermeisterin Nadine Bernshausen. Die Kindergottesdienstkinder, der Projektchor des CVJM Michelbach und der „Groove“-Chor sangen, das Streichtrio Michelbach spielte, Berndt Gimbel vom Kirchenvorstand führte durchs Programm.
Die Flüchtlingsinitiative war natürlich ebenfalls mit dabei. Für 170 Gäste war eingedeckt worden. Deutlich mehr kamen. Um die Herzensfäden noch einmal zu verknüpfen.

* pm: Evangelischer Kirchenkreis Marburg

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