Mit internationaler Expertise: LOEWE-Start-Professur für Dr. Mareike Grotheer

Dr. Mareike Grotheer erhält eine LOEWE-Start-Professur an der Universität Marburg. Die Psychologin erforscht, wie sich das Gehirn in der Kindheit und beim Erlernen neuer Fähigkeiten entwickelt. Das Land Hessen unterstützt ihre Arbeit im Rahmen des LOEWE-Programms mit rund zwei Millionen Euro.

„Dr. Mareike Grotheer geht der Frage nach, wie sich die einzigartige menschliche Lernfähigkeit erklären lässt. Sie liefert damit wertvolle Beiträge zur Entwicklungsforschung und neue Ansätze für den Umgang mit Lernstörungen,“ so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. 

„Mit ihrer internationalen Sichtbarkeit, ihrer beeindruckenden Publikationsleistung und ihrer Expertise in der Wissenschaftskommunikation stärkt Dr. Grotheer die hessische Forschung. Von besonderer Bedeutung ist ihre Arbeit im Forschungsverbund „The Adaptive Mind“. Dabei handelt es sich um eines der erfolgreichen Cluster in der aktuellen Runde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder.“

Menschen beginnen ihr Leben vollkommen abhängig von der Fürsorge anderer. Im Laufe der Zeit erlangen sie jedoch Fähigkeiten, die im Tierreich einzigartig sind. Um die biologischen Grundlagen dieses Phänomens zu entschlüsseln, erforscht das Team um Grotheer, wie sich das Gehirn während der Entwicklung verändert und welche Prozesse ablaufen, wenn wir neue Fähigkeiten erlernen. 

Dabei werden modernste bildgebende Verfahren mit Verhaltensmessungen kombiniert. In der Vergangenheit konnte Grotheer so bereits zeigen, dass Mathematik- und Lesefähigkeiten im Gehirn weitgehend parallel verarbeitet werden und die Mechanismen aufdecken, die die Reifung des Gehirngewebes im Säuglingsalter steuern.

Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss betont die Bedeutung der Förderung: „Mit der LOEWE-Start-Professur für Dr. Mareike Grotheer stärken wir gezielt unser Forschungsprofil im Bereich der Bildungs- und Neurowissenschaften. Gleichzeitig unterstreicht die Förderung die strategische Ausrichtung der Philipps-Universität Marburg auf zukunftsweisende Forschungsschwerpunkte. Sie ist ein wichtiger Baustein zur Profilbildung und Wettbewerbsfähigkeit im Rahmen der Exzellenzstrategie.“

Nach einem Studium der Biologie und der Neurowissenschaften promovierte Dr. Grotheer im Fach Psychologie. Mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgesellschaft ging sie anschließend in die USA und forschte an der renommierten Stanford University. Dort erhielt sie zwei Innovation Grants.

2021 kehrte sie nach Deutschland zurück und übernahm die Leitung des „Educational Neuroscience Lab“ an der Philipps-Universität Marburg. Sie leitet ein Teilprojekt im Sonderforschungsbereich „Kardinale Mechanismen der Wahrnehmung“. 2024 konnte sie einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats einwerben.

Mit LOEWE-Spitzen-Professuren können exzellente, international ausgewiesene Forschende für fünf Jahre zwischen 1,5 und 3 Millionen Euro für die Ausstattung ihrer Professur bekommen.

LOEWE-Start-Professuren richten sich an exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem frühen Stadium ihrer Karriere, die mit einer Ausstattung von bis zu zwei Millionen Euro für den Zeitraum von sechs Jahren für den Wissenschaftsstandort Hessen gewonnen oder hier gehalten werden.

  • pm: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

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