Ein Wochenende lang ist Marburg vom Bahnverkehr abgeschnitten. Grund ist ein Brückenabriss.
Die Brücke der Neuen Kasseler Straße über die Bahnstrecke von Marburg nach Cölbe ist marode. Sie wird zwischen Freitag (21. März) und Sonntag (23. März) abgerissen. Dafür muss die Deutsche Bahn AG (DB AG) den gesamten Schienenverkehr auf der Teilstrecke von Marburg nach Cölbe einstellen.
Der Fernverkehr zwischen Kassel und Frankfurt wird auf der Schnellfahrstrecke über Fulda umgeleitet. Nahverkehrszüge enden in Traysa und Marburg. Am Freitag (21. März) und Samstag (22. März) wird der Schinenersatzverkehr mit Bussen sogar bis Niederwalgern erfolgen. Fahrgäste müssen also umsteigen, wenn sie am Samstagvormittag von Marburg nach Frankfurt fahren wollen.
Autofahrer hingegen kommen seit Freitag (21. März) schneller voran. Das letzte Teilstück der umstrittenen Autobahn A49 wurde bei Stadtallendorf feierlich eingeweiht. Dabei kam es zu einer Protestaktion, die mit dem Abseilen von drei Personen für eine längere Sperrung der neuen Autobahn sorgte.
Geld für eine Autobahn durch einen alten Buchenwald hatten Bundes- und Landesregierung in den letzten Jahrzehnten zwar, nicht aber für den Erhalt der Eisenbahnbrücken. Doch nun haben Bundestag und Bundesrat mit einer Verfassungsänderung 500 Milliarden Euro für die Sanierung der Infrastruktur bereitgestellt. Derweil möchte die CSU kein Geld für das „Deutschlandticket“ genehmigen, weil sie offenbar immer noch am BMW festhängt.
Dabei wird es höchste Eisenbahn, dass die künftige Regierung mehr tut für Klimaschutz und die Bahn frei macht für Elektromobilität und mehr Schienenverkehr. Wenn CDU und CSU den Anspruch erheben, „Volksparteien“ zu sein, dann sollten sie 14 Millionen Abonnenten des 58-Euro-Tickets nicht verärgern. Aber Populisten tun ja leider nicht wirklich das, was gut ist für die breite Bevölkerung, sondern eher das, was milliardenschwere Oligarchen sich wünschen.