„Klimaschutz muss sozial sein“, fordert Andreas May. Im Wahlkreis 170 tritt er als Direktkandidat für Bündnis 90/Die Grünen an.
Geboren wurde May 1998 im Taunus. Für ein Lehramtsstudium kam er nach Marburg. Nach dem 1. Staatsexamen begann er eine Promotion, weil er Freude an der Wissenschaft hatte und nicht übergangslos vom Studium in den Schuldienst wechseln wollte.
„Politisch interessiert war ich schon früh“, berichtet May. „Ich bin sehr naturverbunden und halte mich gerne im Freien auf. Stundenlang kann ich über Felder und Wiesen laufen.“
2019 schloss er sich den Grünen an. „Ich habe mich damals so machtlos gefühlt angesichts des Klimawandels und der Ungerechtigkeiten“, erinnert er sich. „Ich wollte nicht länger tatenlos zuschauen. Darum bin ich zu den Grünen gegangen.“
Zunächst blieb er jedoch inaktives Mitglied. Im Zuge der Kommunalwahl 2021 entschied er sich dann für eine Kandidatur für den Kreistag. „Ich wollte mich bewusst für den Ländlichen Raum einsetzen und die ganze Region in den Blick nehmen“, erklärt May.
Seit 2022 ist May auch Kreisvorsitzender der Grünen Marburg-Biedenkopf. Gemeinsam mit seiner Co-Vorsitzenden Sandra Laaz wurde er 2024 in diesem Amt bestätigt. Bei den Grünen kümmert er sich auch um die Unterstützung der Stadt- und Ortsverbände im Landkreis.
Von Marburg ist May nach Wetter umgezogen. „Die Höhe der Miete spielt dabei auch eine Rolle“, gibt er zu. „Aber ich bin dort auch viel näher an der Natur. Aus dem Fenster sehe ich direkt ins Grüne.“
Bezahlbarer Wohnraum auch in der Stadt sei aber unerlässlich. „Das Recht auf Wohnen ist ein Grundrecht“, erklärt May. „Das beinhaltet auch das Recht auf die Wahl eines Wohnorts.“
Wichtig ist May auch der Ausbau preisgünstiger und gut ausgebauter Nahverkehrsverbindungen. „Viele auf dem Land sind auf das Auto angewiesen“, erklärt er. „Aber längst nicht alle können oder wollen Auto fahren.“
Ein Herzensanliegen ist May der Einsatz für Tiere. „Selbst bei den Grünen haben nicht alle Verständnis für meine Haltung“, berichtet er. „Ich weiß, dass Veränderungen im Tierschutz ein langer Prozess sind und dass jeder Schritt in die richtige Richtung zählt. Aber für mich persönlich bedeutet Tierwohl mehr als nur ein paar Zentimeter mehr Platz im Stall – es geht um einen grundlegenden Wandel im Umgang mit Tieren“
Ebenso wichtig ist dem Pädagogen auch die Soziale Gerechtigkeit. „Die Grünen werden ja nicht immer mit diesem Thema identifiziert“, meint er. „Aber gesicherte Einkommen und ein bezahlbares Leben sind Voraussetzungen für alles Andere und jede Form sozialer Teilhabe.“ Den Haushalt sanieren könne der Staat vor Allem, indem er sehr hohe Einkommen stärker zu einem Beitrag zum Steueraufkommen heranziehe. Die Schuldenbremse in der gegenwärtigen Form hält er für unausgegoren. „Wir müssen endlich investieren“, fordert May.
Noch während des Studiums hatte May eine Tätigkeit als Erziehungshelfer in der Jugendhilfe aufgenommen. „Das gab mir sehr viel“, erläutert er. „Da konnte ich meine Fähigkeiten und Kenntnisse sinnstiftend einbringen.“
Im Kreistag befasst der Pädagoge sich vor allem mit den Schulen. Einen Erfolg kann er dabei schon vermelden: „Mein Vorschlag, in Schulen Trinkbrunnen einzurichten, wurde inzwischen aufgegriffen und in einigen Schulen schon umgesetzt.“
Als Hobby nennt May „Kochen und Backen“. „Dabei experimentiere ich gerne mit veganen Gerichten“, verrät er. Außerdem geht er gerne schwimmen und wandern, um in der Natur aktiv zu sein und neue Orte zu entdecken.
Vordringlich ist für May nun ein gutes Ergebnis bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025. Auf Platz 8 der Landesliste hat er durchaus Chancen für einen Einzug ins Parlament. „Aber letztlich entscheiden die Wählerinnen und Wähler, in welche Richtung sich das Land entwickeln soll“, sagt May.
Größere Bedeutung hat für ihn, dass möglichst wenig Stimmen an undemokratische Parteien gehen. „Wir müssen die Demokratie schützen“, betont May. „Sie ist die Grundlage dafür, dass wir alle die Zukunft mitgestalten können.“
Andreas May: Grünen-Direktkandidat zur Bundestagswahl 2025

Andreas May. (Foto: Sabine Matzen)