Kunst trifft beim Dienstleistungsbetrieb Marburg auf Altkleider. Herausgekommen ist eine Altkleidersammlung mit kreativen Akzenten.
Der Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg (DBM) verbindet Kunst und Altkleidersammlung: Zwei Altkleidercontainer in der Frankfurter Straße sind nun von zwei Künstlern neugestaltet worden. Mit der Aktion wird nicht nur der öffentliche Raum gegenüber der dort neu installierten Sitzgruppe verschönert, sondern auch auf die richtige Entsorgung von Altkleidern hingewiesen.
Günstige Kleidung und kurzlebige Modetrends lassen die Berge aus abgelegten Kleidungsstücken immer schneller wachsen. Oft wurden die Hosen, Jacken und T-Shirts nur selten getragen, sind noch bestens erhalten und viel zu schade zum Wegwerfen. Für diese Textilien existieren in Marburg jedoch seit Jahrzehnten gut ausgebaute Verwertungswege.
Mathis Hagenau und Hjalmar Berg vom Kunst-Kollektiv „FormArt 11“ haben auf den ehemals weißen Flächen mit angenehmen Farben und ein bisschen „was mit Blumen“ für Entspannung fürs Auge gesorgt. „Wir wollten die Container für die Bürger*innen, die sich auf der neuen Sitzgruppe niederlassen attraktiv gestalten und gleichzeitig illegalen Tags und Wildplakatierungen vorbeugen“, erklärte DBM-Betriebsleiter Jürgen Wiegand. Mit der optischen Aufwertung hofft der DBM auch darauf, dass die Befüllung der Container zukünftig etwas verantwortungsvoller geschieht.
Die beiden zuständigen DBM-Mitarbeiter Kurt Platt und Uwe Braun finden jeden Tag auf ihren Leerungstouren längst nicht nur Säcke mit Kleidung und Schuhen vor. „Manche werfen in die Container alles rein, was durch den Schacht passt; und was nicht passt, wird passend gemacht, auch wenn der Container dabei Schaden nimmt“, berichtete Platt. „Oft werden die Kleidungsstücke und Schuhe auch lose eingeworfen“ ergänzte Braun. „Diese Teile sind dann schnell so verschmutzt, dass man sie nicht mehr verwerten kann.“
Wie bei allen Wertstoffsammlungen hängt die Qualität der Verwertung stark von der sortenreinen Erfassung ab. Mit der sorgfältigen Trennung der verwertbaren Materialien kann viel erreicht werden. Zur Förderung der Textilverwertung sollen ab diesem Jahr grundsätzlich keine Alttextilien mehr in den Restmüll geworfen werden.
Aber: Stark verschmutzte oder zerschlissene Teile können nach wie vor in der grauen Tonne landen, damit das Sammelgut in den Containern nicht verunreinigt wird. Aus dem gleichen Grund müssen die Textilien oder Schuhe auch immer in Säcke verpackt werden. Koffer, Federbetten und -kissen oder Abfall gehören nicht in die Altkleidercontainer. Alle Informationen zu Altkleidercontainern und weiteren Abgabemöglichkeiten für Kleidung gibt es online unter
www.marburg.de/textil.
* pm: Stadt Marburg