Einen neuen Standort für ihr Vereinsheim bekommen die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg. Das hat die Stadt am Mittwoch (11. Dezember) mitgeteilt.
Die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg benötigen ein neues Vereinsheim. Einen Neubau am bisherigen Standort wird die Stadt Marburg wegen Beschwerden von Anwohnenden aber nicht genehmigen können. Deshalb haben Stadt und Verein gemeinsam nach einer Lösung gesucht, die auch die Bedürfnisse der Nachbarschaft und der weiteren Marburger Vereine berücksichtigt: Das Vereinsheim von Blau-Gelb bekommt einen neuen Standort am Georg-Gaßmann-Stadion (GGS).
Die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg bekommen ein städtisches Grundstück im Bereich des Georg-Gaßmann-Stadions, auf dem sie selbst ein neues Vereinsheim bauen können. Außerdem bekommen sie den angrenzenden Kunstrasenplatz. Im Austausch dafür übernimmt die Stadt Marburg das Grundstück und den Rasenplatz der Sportfreunde am Zwetschenweg.
Das ist das Ergebnis umfangreicher Gespräche zwischen Stadt und Verein, die aus Lärmschutzgründen notwendig wurden. „Die Sportfreunde leisten eine sehr gute Vereinsarbeit“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Das braucht Platz und verdient Unterstützung. Allerdings mussten wir sehr viele unterschiedliche Interessen zusammenbringen nicht nur der Anwohner*innen und der Sportfreunde, sondern auch die Bedürfnisse vieler anderer, sehr engagierter Sportvereine in Marburg.“
Er sei „froh, dass wir einen Kompromiss gefunden haben, der für die Sportler*innen und die Jugendfußballer*innen verschiedener Vereine und die Anwohner*innen im Zwetschenweg ein guter Weg ist“. Stadträtin Kirsten Dinnebier ergänzte: „Für die Sportfreunde ist es unerlässlich, dass sie ein neues Vereinsheim bauen können.“ Das bisherige Vereinsheim am Zwetschenweg ist in einem sehr schlechten baulichen Zustand, eine Sanierung nicht sinnvoll. „Der Fußballverein hat sich außerdem so erfreulich gut entwickelt, dass das Vereinsheim vergrößert werden müsste.“
Die Sportfreunde haben daher bei der Stadt einen Bauantrag gestellt. Sie wollten das bisherige Vereinsheim am Zwetschenweg erweitern. Diesen Bauantrag wird die Stadt Marburg jedoch ablehnen müssen.
Anwohnende hatten sich aus Sorge vor einer höheren Belastung durch Licht und Lärm schon im Vorfeld deutlich gegen die Baupläne ausgesprochen. „Um künftigen Beschwerden und Unfrieden zwischen Verein und Nachbarschaft entgegenzuwirken, haben daher alle Seiten nach einer Lösung gesucht“, berichtete Stadtrat Dr. Michael Kopatz. So kam es zu dem Grundstückstausch.
Das neue Baugrundstück bekommt der Sportverein über einen langfristigen Pachtvertrag. Darauf kann er das – ursprünglich für den Zwetschenweg – geplante Gebäude bauen. Der „Kunstrasen 1“ wird zum Sportplatz für die Sportfreunde.
Der Kunstrasenplatz am Zwetschenweg bleibt zumindest übergangsweise erhalten – für Training und Spiele von Jugendlichen bis 14 Jahre. Zukünftig wird die Stadt außerdem den „Rasenplatz “ an der Gisselberger Straße zu einem Kunstrasenplatz umbauen und weitere Trainingsflächen schaffen. Stehen diese Ersatzflächen zur Verfügung, behält die Stadt sich vor, den Platz am Zwetschenweg aufzugeben.
Diese Regelungen und Absprachen haben die Stadt Marburg und die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg in einem „Letter of Intent“ festgehalten. Damit planen nun beide Seiten weiter, um den Bau des Vereinsheims voranzubringen.
* pm: Stadt Marburg