Als Direktkandidaten zur Bundestagswahl 2025 haben Die Grünen Andreas May nominiert. Seine Wahl erfolgte bei ihrer Aufstellungsversammlung am Mittwoch (6. November).
Einstimmig wählten die Mitglieder des Kreisverbands ihren Vorsitzenden zum Direktkandidaten. May schlug in seiner Rede selbstkritische und kämpferische Töne an.
Andreas May wird als Direktkandidat der Grünen Marburg-Biedenkopf in den Bundestagswahlkampf ziehen. Die Mitglieder wählten ihren 25-jährigen Kreisvorsitzenden aus Wetter bei der Aufstellungsversammlung am Mittwoch (6. November) einstimmig.May ist Co-Vorsitzender der Kreis-Grünen und Abgeordneter in der Grünen Kreistagsfraktion Marburg-Biedenkopf. Als Ersatzkandidatin wählte die Versammlung – ebenfalls einstimmig – Carola Carius aus Cölbe.
In seiner Bewerbungsrede analysierte May die zahlreichen Krisen, die die Menschen beunruhigen, sowie die Herausforderungen, vor denen die Grünen stehen, um diesen Sorgen zu begegnen: „Unsere Aufgabe ist es, den Menschen eine Perspektive zu geben. Wir müssen ihre Ängste und Bedürfnisse ernst nehmen, ohne sie zu bevormunden. Denn wir sind die Kraft, die die Zukunft gemeinsam mit den Menschen gestalten will.“
Die Grünen seien die einzige Partei, die wirklich auf Wandel setze, „weil wir wissen, dass ein Weiter-so keine Lösung mehr ist. Während andere mit kurzfristigen Antworten kommen und an alten Ideen festhalten, setzen wir auf echte Veränderungen“, betonte May.
Doch genau das stoße häufig auf Widerstand. Emotionen statt rationaler Argumente und Ängste statt Lösungen bestimmten die politische Debatte. „Wir GRÜNE setzten weiter auf Vernunft und Verantwortung“, sagte May. „Wir malen die Welt nicht in Schwarz und Weiß, sondern erkennen die komplexen Zusammenhänge.“
Mit Blick auf die aktuelle Politik räumte er Fehler ein. Man habe die Sorgen und Ängste der Menschen nicht mit dem nötigen Ernst wahrgenommen: „Wenn wir uns die großen Themen anschauen, die die Menschen zur Zeit beschäftigen, wird schnell klar: Wir haben oft keine oder zumindest nicht die richtigen Antworten geliefert“, erklärte May selbstkritisch.
Sein Ziel ist es daher, verständliche und greifbare Lösungen anzubieten, die derzeit drängende Themen wie etwa die Migrationsdebatte mit Ernsthaftigkeit, aber ohne Populismus adressieren. May kritisierte in seiner Rede vor allem die CDU für ihre Haltung zu aktuellen Themen: „Echte Politik besteht nicht im populistischen Geschwätz, sondern in der Verantwortung gegenüber den Menschen und ihrer Zukunft.“
Seine Herzensthemen, mit denen May um Stimmen im Landkreis werben will, sind eine starke ländliche Region mit mehr Arbeitsplätzen, einem besseren Bus-
und Bahnangebot und mehr Digitalisierung. „Ich will dafür kämpfen, dass unser Landkreis die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient“, betonte er. Besonders brennt May für Bildungsgerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit, „damit gute Arbeit sich wieder lohnt und jeder die Möglichkeit hat, aufzusteigen“. Dazu gehört für ihn auch eine gerechte Steuerpolitik, die sehr hohe Einkommen, Kapitalerträge und Vermögen stärker be- und kleine und mittlere Einkommen entlastet.
May schwor die Mitglieder auf einen herausfordernden und zugleich lohnenswerten Wahlkampf ein: „Lasst uns nicht in der Vergangenheit verharren, nicht in der Bequemlichkeit alter Ideen stecken bleiben. Wir sind die Veränderung, die dieses Land braucht. Es wird nicht immer einfach, aber ich bin bereit, diesen Kampf zu führen. Denn wir wissen: Wenn wir zusammenhalten, wenn wir entschlossen sind, können wir viel erreichen.“ Schon während der Versammlung am Mittwochabend zeichnete sich ab, dass der –
für dem 28. September 2025 angesetzte – Termin der Bundestagswahl wackelt. Die Teilnehmenden verfolgten beim anschließenden Umtrunk mit May die Ankündigung von vorgezogenen Neuwahlen im Frühling. Ihren Direktkandidaten schreckt ein kurzer knackiger Wahlkampf nicht: „Die Frage ist: Gehen wir den Weg oder bleiben wir stehen? Ich sage: Wir gehen ihn!“
* pm: Die Grünen Marburg-Biedenkopf