Michael Böttcher aus Marburg wird „Umweltpfarrer“ der EKKW. Das bringt Personalveränderungen in Dreihausen, Winnen und an der „Stipe“ mit sich.
Das Amt als „Beauftragter für Schöpfungsverantwortung, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimagerechtigkeit“ der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) wird künftig Pfarrer Michael Böttcher aus dem Kirchenkreis Marburg innehaben. Seine Stelle als Gemeindepfarrer in Dreihausen teilt er sich künftig mit Aline Seidel, die bisher Pfarrerin an der Hessischen Stipendiatenanstalt war. Deren Nachfolge wiederum übernimmt Timo Janssen. Eine Umstrukturierung innerhalb der Gemeinden des Kooperationsraumes Ebsdorfergrund steht ebenfalls an.
Gleich vier Begriffe bringt die Stelle der Landeskirche unter einen Hut beziehungsweise Talar. „Umweltpfarrer“ lautet die Kurzform. Das wird der neue Job von Böttcher. Bisher war er Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Dreihausen.
„Sowohl Ökologie, als auch die Schönheit der Natur wahrzunehmen und an einer Gesellschaft zu arbeiten, die für alle fair und gerecht ist, auch für die Umwelt – das sind Themen, die mich schon immer interessiert haben“, sagte der 52-jährige Theologe. Ehrenamtlich hat er sich diesen Themen auch schon länger gewidmet, nun gehört ihnen die Hälfte seines Jobs.
„Das ist eine schöne Chance, noch einmal etwas anderes zu machen und gleichzeitig der Gemeindepfarrer zu bleiben, der ich ebenfalls sehr gern bin“, erklärte Böttcher. Dass er gerade zum ersten Mal Vater geworden ist, gibt dem Umwelt- und Klimaschutz für ihn noch einmal eine ganz neue persönliche Bedeutung, erzählt er. Auf ihrer Frühjahrssynode hat die Landeskirche ein Klimaschutzgesetz beschlossen. Das findet nun auch in der Stelle des „Beauftragten für Schöpfungsverantwortung, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimagerechtigkeit“ Anwendung.
Eigentlich sei es nichts Neues, dass die evangelische Kirche sich diesen Themen widme, nur in der Kommunikation nach außen sei das wenig präsent gewesen, erläuterte Böttcher. Das zu ändern, wird künftig zu seinen Aufgaben gehören ebenso wie die innerkirchliche Kommunikation. Ein Beispiel dafür ist der Blick auf energetische Gesichtspunkte und Umweltaspekte, wenn es um den Erhalt und die Sanierung von kirchlichen Gebäuden geht – etwas, das aktuell auf jeder Agenda steht. Böttcher sieht aber auch im Kleinen eine Vorbildfunktion, die Kirche erfüllen kann, sei es mit dem Einsatz von Recyclingpapier im Pfarramt oder der Verwendung regionaler Produkte bei Gemeindeveranstaltungen.
Die Arbeit in seiner Gemeinde teilt er sich künftig mit Pfarrerin Aline Seidel. Die 36-jährige Theologin war seit 2021 als Repetentin in der Hessischen Stipendiatenanstalt (Stipe) in Marburg tätig. Sie wird ab November mit einer halben Stelle in Dreihausen mit der Geschäftsführung in der Gemeinde tätig sein und mit einer halben Stelle in einem Team, das eine Hochzeits- und Taufagentur aufbauen soll.
Die Nachfolge von Seidel an der „Stipe“ übernimmt Timo Janssen. Der gebürtige Ostfriese hat in Göttingen studiert, dort selbst in einem theologischen Stift gewohnt und freut sich jetzt riesig auf die Herausforderung, das Zusammenleben in der „Stipe“ mit den Studierenden zu gestalten. Sein offizieller Einführungsgottesdienst wird Ende des Wintersemesters stattfinden und die Einführung von Seidel in der Gemeinde Dreihausen im Sonntagsgottesdienst am 3. November.
* pm: Evangelischer Kirchenkreis Marburg