Nichts ist sicher im Leben als allein der Tod. Da helfen auch keine Computer und Sicherheitsupdates.
Was eigentlich die Sicherheit der Datensysteme erhöhen sollte, hat sie am Freitag (19. Juli) massiv gestört. Weltweit sind Rechner und datenbasierte Anzeigesysteme in Behörden, Flughäfen, Supermärkten und Krankenhäusern abgestürzt. Auch die Abfahrtsanzeige an den Bushaltestellen der Stadtwerke Marburg ist ausgefallen.
Laut einem Rundschreiben des IT-Dienstleisters „Crowdstrike“ hat ein fehlerhaftes Update seiner Cybersicherheitssoftware „Falcon Sensor“ die Abstürze beim PC-Betriebssystem „Microsoft Windows“ verursacht. Die Firma ist eines von weltweit sechs großen Unternehmen, die solche „Sicherheitsupdates“ durchführen. Microsoft arbeitet in diesem Punkt allein mit der US-amerikanischen Firma zusammen.
Von Australien aus haben sich die Systemabstürze im Stundentakt rund um die Welt verbreitet. Daraus schlossen Fachleute schnell, dass die Ursache wohl eher kein Cyberangriff sein dürfte, sondern ein Sicherheitsupdate. Die Monopolstellung von Microsoft und seinem Betriebssystem „MS Windows“ hat die weltweite Ausbreitung der Computerpanne erheblich begünstigt.
Der Vorgang zeigt: Letztlich gibt es auch in der modernen Informationstechnik keine wirkliche Sicherheit. Je komplexer ein System ist, desto anfälliger wird es für Fehler.
Um Sicherheitslücken zu schließen, werden die Computersysteme immer komplexer. Zugleich werden sie damit aber auch immer unüberschaubarer und somit immer schwerer programmierbar. Am Ende sind Fehler in Updates die beinahe zwangsläufige Folge dieser Entwicklung.
Der Alptraum aller Fachleute ist ein weltweiter Absturz aller Computersysteme. Schließlich hat die Menschheit sich in hohem Maße abhängig gemacht von dieser Technologie.
Sicherheitssysteme sind da am Ende nicht mehr die einzige Rettung, sonden zugleich auch die größte Gefahr. Das hat die weltweite Computerpanne am Freitag (19. Juli) gezeigt. Der Traum von der Sicherheit wird wohl immer ein Traum bleiben.