Die Ergebnisse seiner Evaluation hat das „Berlin Institut für Partizipation“ am Montag (22. April) vorgestellt. Demnach ist die Bürgerbeteiligung im Landkreis von überdurchschnittlicher Qualität.
Die Bürgerbeteiligung im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist von „überdurchschnittlicher Qualität“. Zu diesem Ergebnis kam das „Berlin Institut für Partizipation“ (bipar) in einer Evaluierung der Strukturen und Prozesse im Landkreis. Am Montag (22. April) stellte das bipar die Ergebnisse während einer Online-Veranstaltung vor. Seit 2014 verantwortet der Fachdienst „Partizipation, Ehrenamt und Sport“ –
ehemals „Bürgerbeteiligung und Ehrenamtsförderung“ – die Bürgerbeteiligung im Landkreis. Als einer der ersten Landkreise mit strukturell verankerter Bürgerbeteiligung nimmt Marburg-Biedenkopf eine Vorreiterrolle ein, was sich in den Evaluationsergebnissen des bipar widerspiegelt: Insgesamt befinde sich die Bürgerbeteiligung auf hohem Niveau. Verbesserungspotential bestehe lediglich in „diversen, kleineren Nachjustierungen“, die die Qualität weiter erhöhen könnten.
„Die Ergebnisse der Evaluierung freuen mich sehr“, erklärte Landrat Jens Womelsdorf. „Für uns als Landkreis sind die Resultate ein wichtiges Mittel zur eigenen Qualitätssicherung. Außerdem geben sie Impulse, wie die Beteiligung verbessert und weiterentwickelt werden kann.“
So wolle der Kreis beispielsweise im Herbst 2024 einen „Bürgerrat Ehrenamt“ bilden, der Empfehlungen für gute Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement erarbeiten soll. Verbesserungsmöglichkeiten gibt es laut bipar im Bereich der Sichtbarkeit: Denn obwohl ausführlich über alle Beteiligungen –
unter anderem auf der Beteiligungsplattform mein-marburg-biedenkopf.de – im jährlichen Bürgerbeteiligungsbericht sowie in Infobriefen, informiert wird, ist die Bürgerbeteiligung im Landkreis für die Öffentlichkeit wenig erkennbar. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf beteiligt gut, umfangreich, weitgehend konfliktfrei, aber die Wahrnehmung der Beteiligung, ihrer Prozesse und Ergebnisse in der Bürgerschaft aber auch im Kreistag selbst entspräche laut bipar nicht ihrem Umfang und ihrer Qualität.
Insgesamt soll die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert werden, um auch die Sichtbarkeit der Bürgerbeteiligung im Landkreis weiter zu stärken. Verbesserungspotential bestehe darüber hinaus in der Stärkung der Beteiligung derjenigen, die nicht in zivilgesellschaftlichen Strukturen organisiert sind oder einer grundsätzlich eher beteiligungsfernen Gruppe angehören. Aus den Ergebnissen des Berichts hat der Landkreis Vorhaben abgeleitet, um sich weiter zu verbessern.
Dazu zählen aufsuchende Beteiligungsprozesse wie Gespräche und Veranstaltungen vor Ort. Aber auch Elemente wie die geplante Online-Terminvergabe oder standardisierte Bitten um Rückmeldungen zu der Arbeit der Verwaltung sollen die Bürgerbeteiligung im Kreis weiter verbessern. Der vollständige Bericht des „Berlin Instituts für Partizipation“ sowie eine Kurzversion sind auf der Beteiligungsplattform unter mein-marburg-biedenkopf.de/informationen/evaluation abrufbar.
* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf