Die Vermittlung von Medienkompetenz an den Marburger Schulen ist Aufgabe des Medienzentrums im Südviertel. Es wird gemeinsam von der Stadt Marburg und dem Land Hessen getragen.
Das erfolgreiche „Marburger Modell“ dieser Zusammenarbeit geht in die Verlängerung: Das Staatliche Schulamt und die Universitätsstadt Marburg haben die seit 2005 bestehende Kooperationsvereinbarung bestätigt. Anlass ist die Einstellung des neuen Leiters des Medienzentrums.
Michael Mosel leitet seit dem 1. November das Medienzentrum im Software Center, das Stadt und Land eingerichtet haben. „Diese ungewöhnliche Konstellation – die gemeinschaftliche Organisation von Land und Schulträger – war bisher erfolgreich und wird nun fortgeschrieben“, erklärte Stadträtin Kirsten Dinnebier. Sie unterschrieb die Kooperationsvereinbarung gemeinsam mit Schulamtsleiter Arno Bernhardt.
Angesichts der Bedeutung von digitaler Bildung sei die enge Verzahnung von städtischer und pädagogischer Seite optimal, meinte Dinnebier. Wichtig seien klare und für alle Schulen verbindliche Konzeptionen. Auch bei der Ausstattung sollten alle Schulen gleiche Voraussetzungen haben.
Die digitalen Medien seien ein Schwerpunktthema für das Staatliche Schulamt, betonte Bernhardt: „Unterricht verändert sich durch die neuen Medien.“ Mit Hilfe des Medienzentrums sollen die Akteurinnen und Akteure noch weiter vernetzt werden.
„Weiterbildung zum Thema Medienkompetenz für Lehrerinnen und Lehrer hat eine hohe Bedeutung“, ergänzte Birgit Kohl-Hofmann vom städtischen Fachdienst Schule. Das Medienzentrum sei eine Anlaufstelle für Lehrkräfte und biete mit einem modern ausgestatteten Schulungsraum optimale Bedingungen.
„Ich bezeichne mich als Digital Native und verbinde einen intuitiven Zugang zu den neuen Medien mit meiner fachlichen Ausbildung“, stellte sich Mosel vor. Der neue Leiter des Medienzentrums ist Angestellter der Universitätsstadt Marburg. Er wird aber auch Landesaufgaben übernehmen und daher auch zur Hälfte vom Land Hessen finanziert.
Er hat Medienwissenschaften in Marburg studiert und war zuletzt an der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig. Dort hat er unter anderem interaktive Web-Angebote konzipiert.
Der 35-jährige Experte hat sich im Nebenfach mit Informatik und Psychologie beschäftigt. Vor seinem Studium hat er bereits eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung gemacht.
2012 war Mosel wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bayreuth und hat sich dort schwerpunktmäßig mit Digitalen Medien beschäftigt. Er hat eine Lehrtätigkeit übernommen und Studierende sowie Forschungsprojekte betreut. Als freiberuflicher Redakteur hat er zudem an einer DVD zu einem wissenschaftlichen Sammelband „Unterhaltungsrepublik Deutschland – Medien, Politik und Entertainment“ für die Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) mitgearbeitet.
Das Medienzentrum im Software Center ist eine Einrichtung der Stadt Marburg. Damit kommt sie im Verbund mit dem Land Hessen seit 2005 dem Bildungsauftrag zur Vermittlung von Medienkompetenz an den Marburger Schulen nach.
Das Medienzentrum verleiht Medien und Geräte. Außerdem zeichnet es für die technische Unterstützung der EDV-Ausstattung an den Schulen verantwortlich. Darüber hinaus werden dort Lehrerfortbildungen durch die Hessische Lehrkräfteakademie oder andere Kooperationspartner angeboten.
Als Schulträger ist die Stadt Marburg verpflichtet, ein Medienzentrum zu führen. Seit 2004 wird es als Fachabteilung des Fachdiensts Schule organisiert.
Die Leitungsstelle des Medienzentrums wird zur Hälfte vom Land Hessen finanziert. Diese besondere Aufgabenteilung ist auch als „Marburger Modell“ bekannt.
* pm: Stadt Marburg