Die Mitgliederversammlung der Lebenshilfe in Marburg hat einen Master-Plan zur Stärkung von Selbstvertretung verabschiedet. Zudem startet sie zur Fachkräftegewinnung die Kampagne „LebenshilfeMomente“.
Rund 350 Abgesandte örtlicher Lebenshilfen aus ganz Deutschland haben von Freitag (29. September) bis Samstag (30 September) jede Menge Energie für die Zukunft getankt. Besonders die Menschen mit geistiger Beeinträchtigung verlassen das Erwin-Piscator-Haus (EPH) mit viel Power im Gepäck. Ihr Master-Plan zur Stärkung von Selbstvertretung wurde von der Mitgliederversammlung der Bundesvereinigung Lebenshilfe (BVLH) mit großer Mehrheit angenommen.
Selbstvertreter Thomas Gilles aus Rheinland-Pfalz, der die Projektgruppe zum Master-Plan leitete, ist überglücklich: „Unsere Arbeit hat sich gelohnt. Wir wollen in der Lebenshilfe und in der Politik mehr gehört werden, mehr mitreden und mitentscheiden. Dafür bekommen wir jetzt zusätzliche Unterstützung.“
Gleichzeitig legt die Lebenshilfe ihr Augenmerk auf Menschen mit schweren und schwersten Behinderungen. Für diese Personengruppe sollen Strategien entwickelt werden, um ihre besonderen Bedürfnisse auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft umfassend zu berücksichtigen.
Ganz besondere Momente erlebt, wer für und mit Menschen mit Behinderung arbeitet. Damit wirbt in den nächsten Wochen und Monaten bundesweit die Kampagne „LebenshilfeMomente“. Gerade die Behindertenhilfe trifft der überall herrschende Fachkräftemangel besonders hart. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe stellt nun ihren Mitgliedsorganisationen umfangreiches Werbematerial für die Personalgewinnung zur Verfügung.
In Marburg wurde die Kampagne erstmals in der Öffentlichkeit präsentiert. Die Lebenshilfe-Bundesvorsitzende Ulla Schmidt ist davon überzeugt, dass #LebenshilfeMomente erfolgreich sein wird: „Weil wir alle wissen, dass es in der Begleitung von Menschen mit Behinderung genau diese besonderen Momente gibt. Momente, die bereichern und berühren. Momente, in denen wir spüren, dass es genau das richtige ist, sich für mehr Teilhabe einzusetzen.“
Bereits am Freitag (29. September) verlieh die Lebenshilfe ihren Medienpreis „BOBBY“ 2023 an RTL-Star André Dietz und seine Frau Shari Dietz. Das Ehepaar aus Bergisch Gladbach hat eine Tochter mit komplexer Behinderung und setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein.
* pm: Bundesvereinigung Lebenshilfe