Der Semesterstart steht bevor. Doch die Wohnungssituation für Studierende bleibt desaströs.
Das hat der Landtagsabgeordnete Jan Schalauske anlässlich der Landtagsdebatte über studentischen Wohnraum am Mittwoch (20. September) in Wiesbaden erklärt. Der Marburger ist Vorsitzender und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Hessischen Landtag.
In Kürze beginnt an Hessens Universitäten und Hochschulen das Wintersemester. „Schon jetzt ist absehbar, dass für viele Studierende die Suche nach bezahlbarem Wohnraum die größte Herausforderung darstellen wird“, bemerkte Schalauske. „Insbesondere in der Rhein-Main-Region übersteigen die Mieten am privaten Wohnungsmarkt deutlich die BAföG-Wohnkostenpauschale von aktuell 360 Euro. Das fragwürdige Geschäft mit möblierten Mikro-Appartements richtet sich ohnehin nur an wohlhabende Studierende.“
Für alle anderen wäre es entscheidend, dass ausreichend bezahlbare Wohnheimplätze zur Verfügung stehen. „Leider hinkt Hessen bei der Versorgungsquote mit 8,12 Prozent dem Bundesdurchschnitt von 9,52 Prozent ebenso deutlich hinterher wie dem Zehn-Prozent-Ziel aus dem schwarz-grünen Koalitionsvertrag“, kritisierte der Marburger Landtagsabgeordnete. „Hinzu kommen aktuelle Erhöhungen der Miete und Nebenkosten, die zum Teil über 10 Prozent liegen. Für viele Studierende ist dies untragbar.“
Die unzureichende Verbesserung der Wohnungssituation für Studierende sei beispielhaft für eine insgesamt völlig verfehlte Wohnungspolitik der schwarzgrünen Landesregierung. „Gerade jetzt in der Bau- und Wohnungskrise ist eine konsequent sozial ausgerichtete Wohnungspolitik wichtiger denn je“, erklärte Schalauske. „Neben einem Mietenstopp bei den Wohnheimen und mehr Landesgeld für die Studierendenwerke braucht es ein Sofortprogramm für 2.000 neue Wohnheimplätze pro Jahr. Zudem muss das Land die Studierendenwerke und Wohnungsunternehmen stärker als bisher bei der Suche nach geeigneten Grundstücken und Gebäuden unterstützen.“
* pm: Die Linke im Hessischen Landtag